Das Feuer an den Peickwitzer Teichen, einem Naturschutzgebiet zwischen Hosena und Schwarzbach (Oberspreewald-Lausitz), ist gelöscht. Eines der derzeit ausgetrockneten Gewässer ha in Flammen gestanden. Und stellenweise hat sich das Feuer bis zu einer Tiefe von gut 20 Zentimetern in den Torfboden gefressen.
Auf eine Fläche von fünf Hektar ist in zwei Brandabschnitten seit dem Freitagmorgen mit acht C-Strahlrohren gelöscht worden. Die Feuerwehren aus der Gemeinde Schipkau und der Stadt Senftenberg sind zuerst mit sieben Fahrzeugen und knapp 30 Kameraden im Einsatz. Bis zum frühen Abend sind die Einsatzkräfte laufend ausgetauscht worden. Noch immer sind Feuerwehrleute dabei, den tückischen Brandnestern den Garaus zu machen. Der heimische Landwirtschaftsbetrieb Domin aus Peickwitz hilft zudem mit Löschwasser.
Lediglich von einer kurzen Schlafpause zwischen 3 Uhr und 9 Uhr morgens unterbrochen ist Sabine Schmidt-Ballat (32) im Einsatz. So ein großen Waldbrand habe ich noch nicht mitgemacht. Mein bisher größter Einsatz war am Reifenlager in Senftenberg", sagt die Kameradin aus Brieske. Sie ist vierfache Mutter und Hausfrau. Zur Feuerwehr ist sie vor zwei Jahren über den Bundesfreiwilligen Dienst gekommen, gefördert von Feuerwehr-Chef Frank Albin. Mein Mann hat volles Verständnis, für das Ehrenamt habe ich auch die Unterstützung meiner Familie, sagt sie.
Ursula Blöding hat als Feuerwehrfrau schon einige Großbrände erlebt. Auf die Brandstellen schaut sie auch mit dem emotionalen Blick: Ich bin hier aufgewachsen und kenne diesen Teich noch aus meiner Kindheit. Damals reichte in den 50er- und 60er-Jahren das Wasser bis an den Weg heran. Nach und nach ist es zurückgegangen. 1986 reichte es bis zur heute erkennbaren Böschung. Und ab 1995 war dann kein Wasser mehr drin", erzählt die 58-Jährige aus Schipkau, die seit fast 40 Jahren bei der Feuerwehr ist. In diesem Sommer hat sie auch in der Lieberoser Heide gelöscht, um vergangenen Jahr auch in Treuenbrietzen.
Die Leitstelle Lausitz hatte am Donnerstagabend nach 19.20 Uhr mehr als 125 Kameraden freiwilliger Feuerwehren aus dem Raum Senftenberg und Hoyerswerda alarmiert. Vor allem Tanklöschfahrzeuge sind zum Großeinsatz angefordert worden. Denn das Feuer, das laut Leitstelle Lausitz etwa elf Hektar Land erfasst haben soll, wütet in einem Gebiet, das schwer erreichbar ist. Vor Ort ist das Löschwasser zudem knapp, weil in der Nähe keine Wasserfassung vorhanden ist. Das benötigte Wasser muss über lange Strecken von den Gerätehäusern in Schwarzbach und Peickwitz zum Brandort geführt werden. Jeweils fast fünf Kilometer lang sind damit die Leitungswege.
Den Einsatzkräften ist es in der Nacht gelungen, einen gut zehn Meter breiten Außenring um das Großfeuer zu ziehen. Jetzt werden die Brandstellen von außen nach innen abgelöscht, erklärt Michael Pfau, ein erfahrener Einsatzleiter der Senftenberger Feuerwehr, am Freitagmorgen. Damit werde verhindert, dass das Feuer auf den angrenzenden Wald übergreife. Hier stehen ältere Kiefernforste und Mischwälder.
In der Mitte sind noch immer viele Glutnester vorhanden. Das Feuer ist nur schwer und mit viel Wasser zu löschen", so Einsatzleiter Frank Winkler, der die Einsatzstelle nahc der harten Nacht der ersten Feuerwehren am Morgen übernommen hatte.
Die ausgetrockneten Teiche, der Altteich, der Sandteich, der Große und der Kleine Mattuschketeich, der Herrgottsteich und der Torfstich in den Wolschenwiesen, sind ökologisch äußert wertvoll. Diese Landschaft hat eine besondere Bedeutung für seltene Pflanzengesellschaften wie den Zwergbinsen- und den Zwiebelbinsenrasen. In den Torfstichen, Moorgehölzen und Feuchtwiesen sind stark gefährdete Pflanzen zu finden, auch das weiß blühende Wollgras. Die Peickwitzer Teiche sind auch ein Brutgebiet des Kranichs.
Das Ausmaß der Zerstörung ist sichtbar, der Schaden an der Natur noch unklar.