In Klettwitz steht der höchste Windmessmast der Welt. Lange ist er noch nicht in Betrieb – erst seit 4. Mai. Die beeindruckende Höhe von 300 Metern haben anscheinend mehrere Personen zum Anlass genommen, ihr Leben zu riskieren. Gegen circa 11.15 Uhr sind Polizei und Rettungskräfte mit der Alarmierung „Rettungs aus Höhen und Tiefen“ zum Windmessmast ausgerückt.
Jemand hatte gesehen, wie eine Gruppe von neun Personen dort hin unterwegs war, wie Polizeisprecherin Ines Filohn auf Nachfrage von LR.de mitteilt. Fünf Personen sind dann auf den Windmessmast hinaufgeklettert, offenbar, um dort ein Selfie zu machen. Der Zeuge alarmierte daraufhin die Polizei.
Zu einem Unglück ist es vor Ort nicht gekommen. Keiner der Kletterer ist hinuntergestürzt oder hat sich verletzt. Im schlimmsten Fall hätte dieses leichtfertige Unterfangen jedoch tödlich enden können, so die Polizeisprecherin.
Beim Eintreffen der Polizei kletterten die Personen zwischen 22 und 26 Jahren selbstständig vom Mast hinunter. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen wegen Hausfriedensbruch aufgenommen.
Das hat es mit dem Windmessmast in Klettwitz auf sich
Der Windmessmast besteht aus 99 Mastelementen, ist 70 Tonnen schwer und mit 46 Messeinrichtungen gespickt. Der Weltrekord-Mast der Gemeinde Schipkau ist weithin sichtbar. Es wurde zu Forschungszwecken errichtet. Der Standort ist aufgrund des angrenzenden Windparks ideal. Für zwölf Monate wird der Windmessmast neben den Erkenntnissen zu Windgeschwindigkeit, Luftdruck, Temperatur und Niederschlagsmengen auch das Verhalten von Fledermäusen erfassen. Danach wird er wieder abgebaut. Mit dem knapp 3-Millionen-Euro-Projekt wurde der Grundstein gelegt für die Entwicklung von Höhenwindrädern.