Das war ein Fest! Das Jubiläum 70 Jahre Stadt Lauchhammer ist am ersten Juli-Wochenende ausgiebig gefeiert worden. Musik, Markttreiben, Vereinspräsentationen, Schaustellerpark, Heimatgeschichte, Parkeisenbahn und vieles mehr wurde den vielen Gästen geboten. Der Zeitpunkt war mit Bedacht gewählt, schließlich erhielt die erst drei Jahre zuvor gegründete Gemeinde Lauchhammer am 5. Juli 1953 das Stadtrecht. Sie ist heute nach Schwarzheide und Großräschen die drittjüngste Stadt im Landkreis Oberspreewald-Lausitz.
Nicht zuletzt wird traditionell am ersten Sonntag im Juli der Bergmannstag gefeiert. Und Lauchhammer war über Jahrzehnte eine ganz wichtige Kohlestadt. Nicht zuletzt wurde im Jahr 1789 am Butterberg die erste Kohle im Lausitzer Revier überhaupt gefunden.
Wann die Industriegeschichte in der Niederlausitz begann
Doch die Industriegeschichte des Ortes reicht noch weitere 64 Jahre zurück. Denn am 25. August 1725 wurde in Naundorf, dem heutigen Lauchhammer-Ost, durch die Freifrau Benedicta Margarethe von Löwendal der erste Hochofen in Betrieb genommen. Dort erfolgte die Verhüttung von Raseneisenerz. Dieses Datum gilt als Beginn der Industrialisierung in der gesamten Niederlausitz. Nicht zuletzt gab der Hammer im Lauch, so die Bezeichnung des Hochofens, der späteren Stadt ihren Namen.
Am 25. August 2025 jährt sich dieses Ereignis zum 300. Mal. Nach Angaben der Stadtverwaltung sollen diese drei Jahrhunderte Industriekultur mit verschiedenen Festivitäten und Aktionen rund um dieses Datum begangen werden. Obwohl noch etwas mehr als zwei Jahre Zeit sind, haben die entsprechenden Planungen bereits begonnen. Eigens dafür wurde die Arbeitsgemeinschaft „300 Jahre Industriekultur“ ins Leben gerufen. Das Gremium setzt sich aus Vertretern der Stadtverwaltung, Mitgliedern der Stiftung Kunstgussmuseum, des Traditionsvereins Braunkohle sowie des örtlichen Heimatvereins zusammen, informiert Stadtsprecher Heiko Jahn.
In Lauchhammer gibt es viele Erfahrungen mit Jubiläen
Hinzu kämen Akteure aus den Stadt- und Ortsteilen. Schließlich wurden in den vergangenen Jahren sowohl in Grünewalde als auch in Kleinleipisch (beide 2018) und Kostebrau (2021) die 600-Jahr-Feiern begangen. Erfahrungen zur Vorbereitung von Jubiläen gibt es also reichlich.
„Geplant sind Veranstaltungen an den drei Standorten Kunstgussmuseum, Biotürme und Schlosspark“, kündigt Heiko Jahn an. Am Kunstgussmuseum sollen auch die benachbarte Kunstgießerei sowie die Friedensgedächtniskirche in die Jubiläumsfeierlichkeiten mit einbezogen werden.