Hoher Besuch erwartet: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reist nach Senftenberg. In der Kreisstadt im Süden Brandenburgs will das Staatsoberhaupt im Rahmen der Reihe „Ortszeit Deutschland“ mit den Menschen ins Gespräch kommen. Vom 9. bis 11. Mai führt Steinmeier dann seine Amtsgeschäfte von Senftenberg aus.
Bürgermeister Andreas Pfeiffer (CDU) bestätigt den besonderen Gast in seiner Stadt. „Das ist eine sehr große Ehre für uns.“ Warum Steinmeier ausgerechnet nach Senftenberg kommt, wisse er nicht genau. Senftenberg sei eben eine schöne Stadt – eine Stadt im Wandel, die aber einen großen Teil des Wandels schon geschafft habe. „Wir freuen uns sehr auf den Besuch“, betont Andreas Pfeiffer.

Steinmeier für die „Ortszeit“ drei Tage in Senftenberg

Für seine zweite Amtszeit hat Frank-Walter Steinmeier angekündigt, verstärkt in den direkten Austausch mit den Menschen überall im Land zu kommen. Dafür verlegt er seinen Amtssitz für drei Tage immer wieder in die verschiedensten Landesteile. Vom 9. bis zum 11. Mai ist Senftenberg der Sitz des Bundespräsidenten.
Das Format nennt sich „Ortszeit“. Senftenberg ist die siebte Station und der erste Besuch in dieser Reihe in Brandenburg. Fünfmal war er im Osten Deutschlands. Steinmeier nutzt die Zeit, um bei Spaziergängen durch die Stadt spontan mit den Menschen vor Ort zu reden. Dabei scheut er sich auch nicht vor schwierigen Themen.

Steinmeier hält Ansprache vor Senftenberger Stadtverordneten

Wie das Bundespräsidialamt mitteilt, möchte sich der Bundespräsident einen Eindruck davon verschaffen, was die Menschen besonders bewegt, wie sie die Umbruchzeiten nach dem Mauerfall gemeistert haben und wie sie sich auf neue Herausforderungen wie den geplanten Ausstieg aus der Kohleförderung vorbereiten. Die Stadt an der Schwarzen Elster mit ihren rund 23.000 Einwohnern stehe beispielhaft für tiefgreifende wirtschaftliche und gesellschaftliche Umbrüche und für strukturellen Wandel – von der Industriestadt zum Tourismuszentrum und attraktiven Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort.
Der Bundespräsident will Kommunalpolitiker treffen, und an der „Kaffeetafel kontrovers“ mit Bürgern zu aktuellen Fragen, vor allem zum Strukturwandel, dem Verhältnis zu Russland und zur Solidarität mit der Ukraine, diskutieren. Er will mit Mitgliedern des Vereins „Unsere Welt, eine Welt“ über die Herausforderungen der Einwanderungsgesellschaft sowie mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen sprechen. Außerdem nimmt der Bundespräsident an einer Stadtverordnetenversammlung zum Thema „17. Juni 1953“ teil, bei der er eine Ansprache halten will.
Am dritten Tag besucht das Staatsoberhaupt eine Grundschule, die ukrainische Kinder aufgenommen hat. Nach Jahren der Abwanderung und sinkender Einwohnerzahlen baut die Stadt erstmals seit 1984 ein neues Schulgebäude. Anschließend besichtigt er am Senftenberger Standort der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) eine Laboranlage und diskutiert mit Vertreterinnen und Vertretern von Universität und Studentenschaft über die Transformation in der Lausitz. Dabei soll das zukunftsweisende Kooperationsprojekt „Lausitz Science Park“ im Vordergrund stehen.

Termine, Zeiten, Orte: der Besuch des Bundespräsidenten in Senftenberg

Das ist das straffe Programm von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Senftenberg:
Dienstag, 9. Mai:
  • 11 Uhr, Rathaus: Ankunft
  • Anschließend Eintrag ins Goldene Buch der Stadt
  • Anschließend Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Kommunalpolitik
  • 14 Uhr, Parkhotel Senftenberg: Aufnahme der Amtsgeschäfte des Bundespräsidenten am Amtssitz
  • 19.15 Uhr, Neue Bühne: Besuch des Theaterstücks „Was man im Dunkeln hört“
Mittwoch, 10. Mai
  • 9.15 Uhr, Vereinshaus Kirchplatz 18: Gespräch mit dem Verein „Unsere Welt, eine Welt“
  • Anschließend, Haus des Wasserverbands Lausitz: Mittelstandsgespräch
  • 14 Uhr, Amtssitz im Parkhotel Senftenberg „Kaffeetafel kontrovers“ mit Bürgerinnen und Bürgern
  • Anschließend, Kreishaus des Landkreises Oberspreewald-Lausitz: Teilnahme und Ansprache bei einer Stadtverordnetenversammlung zum Thema „17. Juni 1953“
Donnerstag, 11. Mai
  • Morgens, Regenbogen-Grundschule: Gespräch mit Schulleitung und Lehrenden
  • Anschließend, BTU Cottbus-Senftenberg, Technikum, Begrüßung und Besichtigung des Forschungslabors
  • Anschließend, BTU Cottbus-Senftenberg, Hauptgebäude Gespräch zum Thema „Transformation in der Lausitz“