Von Catrin Würz

Zum Schluss blieb nur noch ein Stöhnen . . . Die Hitzewelle der vergangenen Tage ließ zwar vor allem weiter westwärts die Temperaturrekorde purzeln. Doch die in der Senftenberger Region über mehrere Tage gemessenen 33 bis 36 Grad Celsius haben ebenfalls ausgereicht, um Angestellte in überhitzten Büros, Bauarbeiter in der prallen Sonne und Autofahrer in aufgeheizten Fahrzeugen zum Schwitzen zu bringen. Abkühlung war allerorten heiß begehrt.

Das kann auch die Wasserverband Lausitz Betriebsführungs GmbH nur bestätigen: „Die Hitzewelle hat den Wasserabsatz kräftig erhöht“, teilt Ulf Riska, Unternehmenssprecher von WAL Betrieb, mit. Für den Trinkwasserversorger bedeuten lange Hitzeperioden ohne nennenswerte Niederschläge immer eine Herausforderung. Während am Montag nach den Niederschlägen vom Wochenende noch moderate Trinkwasserabgaben in das öffentliche Netz von zirka 26 000 Kubikmetern registriert wurden, waren es am Donnerstag dann bereits rund 41 000 Kubikmeter. Die höchste Abgabemenge im vergangenen Jahr betrug am 9. Juni 2018 genau 41 600 Kubikmeter. „Wir fahren das Wasserwerk Tettau aktuell rund um die Uhr auf Volllast. Die Behälter und Leitungen sind gut gefüllt“, versichert der technische Geschäftsführer vom WAL-Betrieb, Thomas Fürl.

Im Tierpark Senftenberg wird derzeit auch merklich mehr Wasser benötigt. „Wie wir Menschen haben auch die Tiere bei Hitze viel größeren Durst. Bei unseren Pferden, den Alpakas, den Ziegen und Schafen ist das deutlich zu spüren“, erklärt Tierpflegerin Peggy Thalheim. In deren Gehegen wurden größere Wasserbottiche aufgestellt. Genau wie bei den Menschen sind manche Tiere bei Hitze träge und hängen faul herum. „Aber andere drehen bei diesen Temperaturen erst so richtig auf“, weiß Peggy Thalheim. Alle Reptilienarten gehören dazu. Leguan Maxi zeigt sich den Besuchern derzeit immer auf einem Sonnenplatz dicht hinter der Scheibe, und die Landschildkröten sind nahezu außer Rand und Band. Sie flitzen bei der Wärme regelrecht durch ihr Gehege.

Am Ufer des Senftenberger Sees wimmelt es in diesen Hitzetagen nur so von Urlaubern und Einheimischen, die sich in den Fluten abkühlen wollen. Die neue Attraktion am Großkoschener Strand ist der erst kürzlich eröffnete Wassersportpark. Auf einer 50 mal 64 Meter großen Wasserfläche wurden die weithin gelb-blau-grün leuchtenden Spaß- und Hüpfgeräte montiert – beispielsweise Trampolins, verschiedene Sprungtürme, Schleudersack und Steilkurve im Wasser. Der Senftenberger See verfügt damit nun über den größten Wassersportpark der neuen Bundesländer. Bei den Badegästen ist diese neue Attraktion nicht nur wegen der Hitze zum Anziehungspunkt geworden.

Nicht nur Abkühlung für den Körper, sondern auch für die Seele gibt es an der „Eispause“ am Großkoschener Seestrand. Hier verkauft Emely Fischer (19) allerlei leckere und bunte Kugeleis-Sorten an die schwitzende Kundschaft. „Die Fruchteis-Sorten sind nach wie vor sehr gefragt, aber auch das Quark-Holunder, Waldmeister und das Seepferdchen-Eis sind beliebt“, berichtet die junge Eisverkäuferin. Eispause-Inhaberin Dana Bruntsch bestätigt, dass sie an den warmen Tagen ständig Nachschub produzieren muss. „Zur Zeit komme ich kaum aus meinem Eislabor heraus“, sagt sie.

An der Baustelle in der August-Bebel-Straße in Senftenberg können sich Kai Gläske und seine Kollegen vom Tiefbau-Spezialtrupp der Firma Matthäi aus Großräschen nur gedanklich an Badespaß und Speiseeis erfreuen. Bei teils 35 Grad in der prallen Sonne und weit über 40 Grad in der Kabine des Minibaggers müssen die Tiefbauer ganz schön was wegstecken. „Ja, das ist manchmal hart. Wir ziehen aber durch; Ende September soll dieser Bauabschnitt hier fertig sein“, sagt der Vorarbeiter Kai Gläske. Bis jetzt liege man trotz Hitze gut im Zeitplan.