Rund eine Woche nach dem Ausbruch des Waldbrandes in der Lieberoser Heide ist das Feuer aus. Glutnester glimmten aber weiter im Boden des Moorgebietes, sodass auch zum Start der Woche Feuerwehrleute dort im Einsatz sind.
Seit Samstag werden Einsatzkräfte verringert
Der Landkreis Dahme-Spreewald hob am Samstag die Großschadenslage auf. Damit wird die übergeordnete Koordination beendet und die Zahl der Einsatzkräfte stark zurückgefahren. Der Brand war am Montag auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz ausgebrochen. Alte Munition im Boden erschwerte den Einsatz der Feuerwehrleute, da sie das Gelände nicht betreten konnten.
Die Lage sei stabil, teilte der Landkreis am sechsten Einsatztag mit. Die Flammen seien aus. Die Zahl der Feuerwehrkräfte wurde stark zurückgefahren auf um die 20, wie die Sprecherin des Kreises am Samstag sagte. Auch Regen half, den Waldbrand einzudämmen.
Rund 1000 Kräfte waren nach Behördenangaben seit Ausbruch des Brandes im Einsatz. Eine Fläche von 90 Hektar war von dem Feuer betroffen – eine Größe von etwa 125 Fußballfeldern. Hubschrauber der Bundespolizei und Bundeswehr waren tagelang in der Lieberoser Heide nördlich von Cottbus im Einsatz. Auch Drohnen suchten nach Glutnestern im Boden.
Bislang keine Anhaltspunkte für Brandstiftung
Anhaltspunkte für einen Verdacht auf Brandstiftung gebe es nicht, sagte ein Sprecher der Polizei am Wochenende. Der Geschäftsführer der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, Andreas Meißner, befürchtete durch den Waldbrand in der Lieberose Heide dauerhafte Schäden für schützenswerte Tiere und Pflanzen.
„Die Glutnester werden die Feuerwehr noch über die nächsten Wochen beschäftigen“, sagte Kreisbrandmeister Christian Liebe laut Mitteilung vom Samstag. Die kleinen Glutnester im Moor seien weiter aktiv und das Gelände sei mit starker Hitze belastet. Es brenne unterirdisch in 15 bis 20 Zentimetern Tiefe. Moorbrände sind Liebe zufolge auch kaum löschbar. Eine Durchwässerung sei daher kaum möglich. „So viel Wasser können wir gar nicht herschaffen.“
Lage stabilisiert sich am Freitag
Der Waldbrand in der Lieberoser Heide, einem der größten ehemaligen Truppenübungsplätze in Ostdeutschland, dauert weiter an. „Wir haben Glutnester von etwa 15 bis 20 Zentimeter Tiefe im Boden. Offene Flammen gibt es jedoch keine mehr“ erklärte eine Sprecherin des Landkreises Dahme-Spreewald am Morgen des 8. Juli.
„Die Lage ist stabil. Der Regen hat in der Nacht für Entspannung gesorgt“. Demnach konnte Donnerstagabend mit präventiven Maßnahmen begonnen und die Brandstreifen erweitert werden. Das Feuer auf einer Fläche von 86 Hektar hat sich über Nacht nicht weiter ausgebreitet.
Bereits den fünften Tag kämpfen Feuerwehr, Bundeswehr und Freiwillige gegen die Flammen. Momentan befinden sich 180 Einsatzkräfte mit 30 Fahrzeugen vor Ort. Auch die Hubschrauber der Bundespolizei und Bundeswehr sind weiterhin im Einsatz.
Zudem sollen Drohnen mit Wärmebildkameras am Freitag nach den Glutnestern suchen, um Löschwasser aus der Luft gezielt abzuwerfen, teilte ein Sprecher der Regionalleitstelle Lausitz mit.
Regen sorgt am Donnerstag für stabile Lage
Regen und kühlere Temperaturen haben im Waldbrandgebiet in der Lieberoser Heide am Donnerstag, 7. Juli, für eine stabile Lage gesorgt. Die Brandintensität habe stark nachgelassen, teilte der Landkreis Dahme-Spreewald mit. Das Feuer auf einer Fläche von 86 Hektar breitete sich über Nacht nicht weiter aus.
Dennoch dauerte der Großeinsatz auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz den vierten Tag in Folge an. Aus der Luft sollte die Brand-Bekämpfung noch verstärkt werden: Zusätzlich zu zwei Helikoptern der Bundespolizei sollten am Vormittag zwei Bundeswehr-Hubschrauber dazu kommen.
Kaum noch offene Flammen am Donnerstag
„Wir haben kaum noch offene Flammen. Das Wetter hat uns in der Nacht sehr in die Hände gespielt“, sagte Kreisbrandmeister Christian Liebe laut Mitteilung. Das Ziel sei, den Brand am Donnerstag zu löschen. „Wir wollen heute möglichst viel Wasser in die Fläche bringen. Die Wetterbedingungen bieten dafür beste Bedingungen: Regen und kühlere Temperaturen.“
Landrat Stephan Loge (SPD), der sich erneut ein Bild vor Ort machte, sagte: „Wir beherrschen die Lage hier beim Waldbrand in der Lieberoser Heide. Wir konnten durchgängig Evakuierungen der anliegenden Ortschaften vermeiden.“
Wind erschwert am Mittwoch die Löscharbeiten
Die Löscharbeiten in der Lieberoser Heide im Südosten Brandenburgs werden durch zunehmenden Wind erschwert. Das Feuer hat sich nach Angaben des Landkreises Dahme-Spree vom Mittwochabend auf inzwischen 86 Hektar ausgeweitet, was etwa der Hälfte der Insel Helgoland entspricht.
„Grund ist, neben der anhaltenden Trockenheit, der aufziehende und drehende Wind“, hieß es. „Die Lage entwickelt sich weiterhin stark dynamisch. In der kommenden Nacht wird erwartet, dass der Wind nicht nachlässt“, fasst Kreisbrandmeister Christian Liebe zusammen.
Eine große Herausforderung für die Einsatzkräfte sei weiterhin der schlechte Zustand der Wege. Es sei schwer, an die Brandherde heranzufahren. Zudem erschwere die mit Munition belastete Fläche die Arbeiten. Der Brand könne nur von freigegebenen Wegen aus gelöscht werden.
Bundespolizei unterstützt mit Löschhubschrauber die Feuerwehr
Löschhubschrauber der Bundespolizei unterstützen weiterhin aus der Luft. Dafür wird Wasser aus dem Großen Ziestesee, Teerofensee und Byhlener See entnommen. Dabei wird der Wasserstand der Seen kontrolliert. Einige der Seen seien munitionsbelastet und dürften nicht zu viel Wasser verlieren.
Die Feuerwehr kämpfte am Mittwoch den dritten Tag in Folge gegen den Waldbrand. Am Dienstagabend waren es laut Behörde noch rund 50 Hektar. „Regen würde helfen“, sagte die Sprecherin des Landkreises. Am Mittwoch gab es in dem Gebiet keinen Niederschlag.
Am Mittwochmorgen berichtete die Leitstelle Lausitz, mehr als 260 Feuerwehrkräfte seien im Einsatz gewesen. Der Brand in einem Moorgebiet in der Lieberoser Heide war am Montag ausgebrochen. Die Löscharbeiten gestalten sich auch wegen der andauernden Trockenheit schwierig.
Polizei prüft, ob Feuer durch Brandstiftung entstanden sein könnte
Die Polizei prüft auch, ob der Waldbrand durch fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung entstanden sein kann. Konkrete Erkenntnisse dazu gebe es nicht, sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion Süd.
Der Geschäftsführer der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, Andreas Meißner, befürchtet durch den Waldbrand in der Lieberoser Heide dauerhafte Schäden für schützenswerte Tiere und Pflanzen. „Das, was dort passiert, tut mir in der Seele weh“, sagte der Moor-Experte in Potsdam. Es gingen Lebensraum für seltene Pflanzen und Tierarten sowie Jahrhunderte alte Moor-Geschichte verloren. „Das ist ein absolut schmerzlicher Verlust auch für mich persönlich.“
Die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg sichert nach eigenen Angaben vier ehemalige Truppenübungsplätze für den Naturschutz, unter anderem eine 3.150 Hektar große Fläche in der Lieberoser Heide. Dort brennt es in einem Moor-Gebiet.
Feuerwehr hatte sich auf längeren Einsatz eingestellt
Nach dem Ausbruch des Waldbrandes in der Lieberoser Heide im Südosten Brandenburgs hatte sich die Feuerwehr auf einen länger anhaltenden Einsatz eingestellt. Einsatzleiter Christian Liebe sagte am Dienstag, die Brandbekämpfung werde nach seiner Einschätzung mindestens noch bis Mittwoch dauern. Regen sei erst für Donnerstag angesagt. Da das Gebiet mit Munition belastet ist, kann die Feuerwehr das Gelände nicht betreten, sondern nur von den Rändern aus löschen.
Durch den auffrischenden Wind und der hohen Temperaturen hatte sich der Brand in der Lieberoser Heide zunächst auf etwa 50 Hektar ausgedehnt. Betroffen sind Wald- und Moorflächen. „Die Lage hat sich im Laufe des Tages dynamisch entwickelt. Schwierigkeiten macht uns der drehende Wind und die anhaltende Trockenheit. Auch die Wegbeschaffenheit wird immer schwieriger“, sagte Kreisbrandmeister Christian Liebe noch am Dienstag.
Etwa 280 Kameradinnen und Kameraden waren da im Einsatz. Weitere Einsatzkräfte wurden angefordert. Auch die Bundespolizei war da schon vor Ort und unterstützte bei den Löscharbeiten mit Hubschraubern. Zwei Hubschrauber der Bundespolizei flogen im Drei-Minuten-Takt bis in die Abendstunden hinein. Ein dritter Helikopter der Bundespolizei unterstützte mit Kameraaufnahmen.
Dahme-Spreewalds Landrat Stephan Loge war bereits in der Lieberoser Heide, um sich ein Bild von der Lage zu machen. „Die Lage spitzt sich zu. Wir sind froh, dass wir Unterstützung aus den Landkreisen Märkisch-Oderland, Spree-Neiße, Oder-Spree, Elbe-Elster, Barnim und der Stadt Cottbus haben. Bewohner in anliegenden Gemeinden sind nicht betroffen. Evakuierungen sind nicht erforderlich. Wir versuchen, mit allen Kräften das Feuer zu löschen“, sagte Loge am Dienstag.
Seit Montag brennt es in der Lieberoser Heide
Seit Montagabend brennt es in der Lausitz, nördlich von Cottbus. Es handelt sich laut Landkreis um Moorgebiet. Landrat Stephan Loge, der sich selber ein Bild von der Lage machte, sagte: „Erfahrungen der letzten Jahre zeigen uns, dass das Feuer durch die Unwägbarkeiten und die hohe Trockenheit heimtückisch ist.“
Im Sommer 2019 hatte die Feuerwehr tagelang gegen einen Waldbrand in der Lieberoser Heide – rund 30 Kilometer nördlich von Cottbus – gekämpft. Derzeit gilt im Kreis Dahme-Spreewald die Waldbrand-Warnstufe 4 – die zweithöchste.
Brandenburgs Agrarminister Axel Vogel (Bündnis 90 / Die Grünen) betonte im RBB-Inforadio am Dienstag die Bedeutung des Waldumbaus. Noch immer gebe es 80 Prozent Kiefernwälder. „Laubbäume reinbringen ist das Gebot der Stunde“, so Vogel. Insgesamt 600.000 Hektar Nadelwald müssten umgebaut werden, derzeit seien es aber weniger als 5.000 Hektar pro Jahr. Das reiche nicht. Der Umbau müsse wegen des Klimawandels innerhalb einer Generation geschafft werden, sagte Vogel „Sonst haben wir vielleicht bald keine Wälder mehr in Brandenburg.“ Insgesamt hat Brandenburg mehr als eine Million Hektar Waldflächen.
Brandenburgs Agrarminister Axel Vogel (Bündnis 90 / Die Grünen) betonte im RBB-Inforadio am Dienstag die Bedeutung des Waldumbaus. Noch immer gebe es 80 Prozent Kiefernwälder. „Laubbäume reinbringen ist das Gebot der Stunde“, so Vogel. Insgesamt 600.000 Hektar Nadelwald müssten umgebaut werden, derzeit seien es aber weniger als 5.000 Hektar pro Jahr. Das reiche nicht. Der Umbau müsse wegen des Klimawandels innerhalb einer Generation geschafft werden, sagte Vogel „Sonst haben wir vielleicht bald keine Wälder mehr in Brandenburg.“ Insgesamt hat Brandenburg mehr als eine Million Hektar Waldflächen.
Touristen sollten Lieberoser Heide jetzt meiden
Der sich immer weiter ausbreitende Brand in der Lieberoser Heide hat auch Auswirkungen auf den Tourismus in der Region. Auf Nachfrage der Lausitzer Rundschau sagte Jana Lopper, TEG-Geschäftsführerin der Tourismus-Entwicklungsgesellschaft Lieberose / Oberspreewald (TEG): „Es gibt erhebliche Einschränkungen.“ So kann aktuell der Leichhardt-Trail nicht genutzt werden. Die bei Wanderern und vor allem Radfahrern beliebt Verbindung zwischen Cottbus und dem Schwielochsee tangiert den brennenden Teil der Lieberoser Heide.
Vor allem könne „Rampe 6“ nicht passiert werden, weil dieser Bereich von der Feuerwehr genutzt werde, so Lopper. Die TEG empfiehlt auch den Wildnis-Pfad und überhaupt die Region um Butzen zu meiden, damit die Feuerwehren dort ihren Job machen können.
Erholung beim Wandern oder Radfahren ist weiterhin möglich. „Beispielsweise bieten sich die Naturlehr- und Erlebnispfade am Mochowsee an“, sagt Lopper.