Ein seltenes Naturschauspiel war in der Nacht zum Montag in mehreren Regionen am Himmel über Deutschland zu sehen: Polarlichter brachten den Nachthimmel zum Leuchten. Auch in Hoyerswerda war das Himmelsschauspiel zu beobachten. „Das ist aber nur an besonders dunklen Orten möglich gewesen. Innerhalb von großen Städten ist es sicher nicht zu sehen gewesen“, sagt Peter Lindner, Vorsitzender des Astronomischen Vereins Hoyerswerda.
Der Hobby-Astronom konnte das Polarlicht am Sonntagabend gegen 22.30 Uhr von seinem Wohnhaus in Kühnicht, einem dörflichen Ortsteil von Hoyerswerda, aus beobachten. In nördlicher Himmelsrichtung war es als rötliches Leuchten am Horizont auszumachen und auf Fotografien darstellbar. „Polarlichter sind in unseren Breiten schon etwas Besonderes“, freut sich Peter Lindner. Denn während es an Nord- und Ostsee häufiger Himmelsschauspiele mit Polarlichtern gibt, die intensiv in Rot und Grün am Himmel sichtbar werden, ist das in Sachsen nicht so oft der Fall. „Aber diesmal gab es sogar aus Nordbayern Polarlichtmeldungen“, berichtet er.
Möglicherweise ist auch in der bevorstehenden Nacht zum Dienstag ein ähnliches Himmelsschauspiel noch einmal möglich. „Voraussetzung ist natürlich, dass es einen klaren Nachthimmel gibt“, sagt Lindner.

Sonnenaktivität als Grund für Polarlichter

Polarlichter entstehen, wenn es eine verstärkte Sonnenaktivität gibt und die Sonne Plasma ins All schleudert. Wenn diese Teilchen in die Erdatmosphäre eintreten, werden sie als Leuchten wahrgenommen. Vom Magnetfeld der Erde werden die elektrisch geladenen Plasmateilchen des Sonnenwindes jeweils an die Pole gelenkt. Das ist der Grund, warum Polarlichter vermehrt im Bereich um Nordpol und Südpol zu sehen sind – und nur ganz selten in den Breitengraden in Mittel- und Süddeutschland.