Kommt nach „Görliwood“ jetzt „Lausiwood“? Erneut will ein Filmteam die Lausitz ins Bild holen und Teile einer Serie in der Region drehen. Bis auf den Titel ist noch nicht viel über die kommende Serie bekannt. Allerdings: Für die Produktion werden jetzt viele Lausitzer Komparsen gesucht.
Die Serie heißt „Das Chamäleon“ und wird sich um einen Mann namens Max drehen, der sich stets den jeweiligen Umständen anpasst und handelt. Max will Erfolg um jeden Preis und soll dafür sogar bereit sein, seinen Heimatort auszulöschen. Als er eine besondere Frau trifft, stürzt sein Leben ins Chaos.
Die Serie soll auf Sky zu sehen sein. Der Sender hatte bereits im Jahr 2021 angekündigt, den Anteil selbstproduzierter Serien massiv auszuweiten. „Das Chamäleon“ ist nun eine dieser Serien.

Mehr als 500 Komparsen aus der Lausitz gesucht

Wie viel diese Sky-Serie tatsächlich mit der Lausitz zu tun hat, ist unbekannt. Was bekannt ist: Die Dreharbeiten sollen zu einem gewissen Teil in der Lausitz stattfinden. Die Produktionsfirma ist „Isarstraßen Film“ aus München. Für diesen Dreh sucht die Berliner Komparsenagentur „Agentur Filmgesichter“ jetzt mehr als 500 Frauen und Männer im Alter von 16 und 75 Jahren aus der Lausitz – vor allem aus Hoyerswerda, Senftenberg und Umgebung, heißt es. Gedreht wird bereits Ende April sowie im Laufe des Sommers 2023.
Was schon bekannt ist: Die Serie ist nicht historisch. Sie soll sich um die Welt des Lobbyismus drehen und hauptsächlich in Berlin spielen. Der Protagonist Max nimmt einen Job in der Kohle-Industrie an und soll seinen Heimatort für den Erfolg opfern. Dort lebt jedoch noch seine von ihm entfremdete Familie. Hauptautor dieser Serie ist Christian Jeltzsch.
Besondere Vorgaben für Komparsen gibt es laut der „Agentur Filmgesichter“ nicht – weder bei Größe noch bei der Haarfarbe. Vor allem werden Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 40 Jahren benötigt, doch auch für Lausitzer zwischen 40 und 70 Jahren gebe es viele Komparsenrollen. Wer mitmacht, wird unter anderem als Demonstrant und Dorfbewohner eingesetzt.

Zwei bis fünf Drehtage stehen in der Lausitz an

Wer Interesse hat, an der Produktion mitzuwirken, kann laut Komparsenagentur an zwei bis fünf Drehtagen mitmachen. Die Einsätze würden mit der laut Firma üblichen Gage entlohnt: 120 Euro pro Drehtag plus Zuschläge. Wer will, kann sich kostenlos online anmelden:
www.agenturfilmgesichter.de
Die Anmeldung sei einfach, betont die Agentur. Interessierte müssten sich allerdings etwa fünf Minuten Zeit nehmen und brauchen zwei, drei aktuelle Bilder von sich selbst – aufgenommen im Idealfall vor einer weißen Wand. Worauf die Agentur hinweist: Komparsen sollten sich nur dann bewerben, wenn sie auch aus der Lausitz sind. Fahrtkosten könnten nicht übernommen werden.

Krimi „Lauchhammer“ zeigt die Lausitz düster

Der jüngste große Dreh in der Lausitz hatte positive und negative Reaktionen hervorgerufen. Beim Krimi „Lauchhammer – Tod in der Lausitz“ ist die Region teils extrem düster und verzerrt dargestellt worden. Bei der Vorstellung des Filmes in Schwarzheide im September 2022 hatten etliche Kinogäste ihre angestammte Heimat kaum wiedererkannt.
Neben einer spannenden Story hatte „Lauchhammer“ Leerstand gezeigt, zugenagelte Häuser und zukunftslose Menschen mit Alkohol- und Drogenproblemen. Werbung für die Region war das nicht. Die Verantwortlichen hatten jedoch betont, es handle sich bei dem Krimi um Fiktion.

Was Sky-Serie aus der Lausitz zeigen wird

Auch der hochdekorierte Film „Gundermann“ von Andreas Dresen um den Hoyerswerdaer Liedermacher und Baggerfahrer Gerhard Gundermann hat die heutige Lausitz eher gestreift. Das mit etlichen Filmpreisen dekorierte Werk mit Hauptdarsteller Alexander Scheer spielt hauptsächlich in der Lausitz der 1970er- bis 1990er-Jahre. Das aktuelle Hoyerswerda ist in dem Film nicht vorgekommen. Es ist heute einfach zu bunt.
Was wohl die neue Sky-Serie „Das Chamäleon“ aus der Lausitz zeigt? Laut der „Agentur Filmgesichter“ darf sie über die Handlung und die Drehorte kein Wort verlieren – Schweigepflicht bis zum Sendestart. Zu einem späteren Zeitpunkt soll es eine Mitteilung der Produktionsfirma geben, heißt es. Dann wird wahrscheinlich auch bekannt werden, wann „Das Chamäleon“ zu sehen ist.