Von Dieter Lehmann
Auch der April 2019 war in Deutschland verglichen mit dem langjährigen Durchschnitt viel zu warm. So konnten wir den Klimawandel erneut live erleben! Der hinter uns liegende April war der 13. zu warme Monat in Folge. Das hat es in Deutschland seit 1881 noch nie gegeben!
Zunächst dominierten über Mitteleuropa die Hochdruckgebiete. Mit östlicher oder südlicher Strömung kamen warme kontinentale Luftmassen zu uns. Die Temperaturen stiegen auf frühlingshafte, teils schon frühsommerliche Werte. In Falkenberg kletterte mein Thermometer am 8. April auf fast schon sommerliche 22 Grad. Auch über die gesamte Monatsmitte hinweg machte der April nicht wie er will, sondern er blieb angenehm warm. Erst in den letzten Tagen des Monats kühlte es sich ab, und es gab erste nennenswerte Niederschläge.
Insgesamt war der diesjährige April nicht nur mild, sondern auch sehr sonnig und leider abermals zu niederschlagsarm. Die landwirtschaftlichen Betriebe haben wie schon im Vorjahr mit ihren Aussaaten große Probleme. Die extremen Wetterereignisse sind für sie beängstigend. Mit 9,6 Grad Celsius lag deutschlandweit im April der Temperaturdurchschnitt um 2,2 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990. In München-Stadt wurde am 25. April mit 28,1 Grad die bundesweit höchste Temperatur gemessen.
Das Land Brandenburg war mit durchschnittlich 10,6 Grad das zweitwärmste und mit weniger als 15 Litern pro Quadratmeter das zweit-niederschlagsärmste Bundesland. Der April erreichte bundesweit mit rund 30 Liter pro Quadratmeter nur 53 Prozent seines Solls von 58 Litern pro Quadratmeter. Mit etwa 220 Stunden Sonnenschein lag er deutlich über seinem Soll von 154 Stunden und gehörte damit zu den fünf sonnigsten seit Messbeginn 1951. Am meisten schien die Sonne in Mecklenburg-Vorpommern mit bis zu 310 Stunden.
Ich selbst hatte am 26. April ein besonderes Erlebnis. Auf dem Kiebitz-See schwamm eine Familie Graugänse mit neun Jungen. Noch nie zuvor hatte ich eine derartig vielköpfige Gänsefamilie gesehen.