In Herzberg haben Unbekannte Ende Juni den still gelegten Brunnen in der Leipziger Straße demoliert, die Säulen umgeworfen und beschmiert. Die Stadt beziffert den Schaden mit etwa 5000 Euro. Sie hat bei der Polizei Anzeige erstattet.
Gerd Stäudtner aus dem Stadtteil Bicking ärgert sich über diesen Vandalismus mächtig. Den Brunnen habe einst die Firma Hausburg in Großrössen hergestellt. Er sei ein hübscher Hingucker im Bereich des Gebäudekomplexes dieser ehemaligen Herzberger Schule gewesen, meint er. „Irgendwann geriet der Brunnen dann leider in Vergessenheit, das Wasserspiel wurde abgestellt und der kleine Brunnen musste ein trauriges Dasein fristen“, so Gerd Stäudtner.

Markt-Vorschlag kam nicht an

Er gibt zu bedenken, dass es schon über Jahre den Wunsch vieler Herzberger gibt, einen Brunnen oder ein Wasserspiel auf dem Marktplatz zu integrieren. Er erinnert sich an eine Bürgerversammlung mit dem damals frisch gewählten Bürgermeister. Die anwesenden Bürger hatten Gelegenheit, Wünsche zu äußern oder Missstände anzusprechen. „Dabei kam auch das Thema Brunnen wieder zur Sprache. Ein Bürger machte den Vorschlag, diesen kleinen hübschen Brunnen aus dem Dornröschenschlaf zu holen und auf dem Marktplatz aufzustellen. Ein Platz hätte sich sicher gefunden und das kleine Wasserspiel hätte vielen Herzbergern Freude bereitet“, so der Leser.
Nebenbei hätte die Stadt sicherlich überschaubare Kosten gehabt, denn eine neue, vielleicht auch größere Variante sei bei der desolaten Finanzlage der Kommunen eh eine Illusion, meint er. Nun sei der Brunnen zerstört und Herzberg um ein Kleinod ärmer, beklagt Gerd Stäudtner.

Auf den Markt soll begehbares Wasserspiel

Im Bauamt der Stadt weiß man noch um diesen Vorschlag. Nachdem die Schule in der Leipziger Straße 2008 ausgezogen war, habe der Brunnen am Wasserkreislauf der Arbeitslosenserviceeinrichtung gehangen, erklärt Bauamtsleiter Rüdiger Bader. Da ein extra Anschluss durch die Stadt zu kostspielig geworden wäre, habe man den Brunnen abgeschaltet. Die Idee, ihn auf den Markt zu stellen, habe man bei der Stadt verworfen. Dort soll wegen der unterschiedlichen Nutzung des Platzes kein starrer Brunnen stehen, sondern ein begehbares Wasserspiel, sagte Rüdiger Bader.