Von Sylvia Kunze

Öffentlicher Spielspaß in Werchau? Fehlanzeige. Werchau steht deshalb auf der Liste der Spielplatzmaßnahmen im Amt Schlieben mit an oberster Stelle. Weil es dort derzeit sehr trüb aussieht. Die Spielkombi gibt es nicht mehr. Sie musste aus sicherheitstechnischen Gründen abgebaut werden. Selbst durchgeführte Instandsetzungsmaßnahmen konnten den Rückbau nicht verhindern. Die 1997 gebaute Anlage aus Holz war letztlich so in die Jahre gekommen, dass sie nicht mehr stehenbleiben konnte.

Ein Kostenvoranschlag für den Neubau einer Spielkombination aus Recycling-Kunststoff beläuft sich auf stattliche 37 000 Euro. Dabei handelt es sich um keine besondere Nobel-Anlage. Spielplatzelemente, noch dazu, wenn es sich um mehr als nur ein einzelnes Teil handelt, sind teuer. Und es kommt einiges zusammen, zum Beispiel eine Freikletterwand, eine Leiter, eine Rutschstange, eine Rutsche, eine Schwingbrücke, eine Hangelbrücke, ein Balancierbalken und mehr, was das Kinderherz höher schlagen lässt.

Nur woher soll das Geld kommen? Die Schliebener Stadtkasse allein hält es nicht bereit. Weshalb man im Amt Schlieben auf der Jagd nach Fördermitteln ist. Über das Leader-Programm hofft man Erfolg zu haben. Bis jetzt steht die Antwort aus.

Heidemarie Weithaas, Mitarbeiterin in der Bauverwaltung des Amtes Schlieben und dort verantwortlich für die kommunalen Spielplätze im Amtsgebiet, weiß um die finanziell schwierige Situation in der Stadt und in den Gemeinden, sie kennt aber auch die Situation auf den Spielplätzen sehr genau. Immer nur Reparieren, damit wird man auf Dauer nicht hinkommen. „Wir haben sehr wohl einige Spielplätze, die wir so schon über mehrere Jahre ausreichend instand halten. Aber wenn die Geräte dann in ein gewisses Alter kommen, helfen meist auch Reparaturen nicht mehr“, berichtet sie.

Mit den Plätzen in den Kindertagesstätten, in den Schulen und in den Horten sind im Schliebener Amtsgebiet immerhin 27 solcher Spielgelegenheiten im Blick zu behalten. Und damit auch Stück für Stück zu sanieren, damit es bestenfalls gar nicht erst zu solchen Rückbaumaßnahmen wie in Werchau kommen muss. Auch in Körba habe man so handeln müssen, berichtet die Frau aus der Verwaltung.

Aber: Es kommen auch immer wieder neue Spielplätze oder Einzelspielgeräte dazu. Heidemarie Weithaas benennt als Beispiele den neu gebauten Hortspielplatz in Schlieben oder das neue Spielgerät in Naundorf. Besonders gut in Erinnerung bleiben aber auch solche Bauaktionen, die mit besonderer Unterstützung möglich wurden. Da ist zum Beispiel der Kita-Spielplatz in Hohenbucko, bei dem Sponsoren und viele fleißige Helfer tatkräftig mit angefasst haben. Da ist aber auch der neue Spielplatz in Wehrhain, bei dem sich Jugendliche vor das Projekt gespannt hatten und letztlich sogar noch Lottomittel einwerben konnten. „Bei derartigem Engagement wird es natürlich schneller was mit einem schönen Spielplatz“, sagt die Bauamtsmitarbeiterin. Sie bleibt jedoch optimistisch, dass das mit den Fördermitteln für Werchau klappt. Hat es ja zum Beispiel auch für den Spielplatz in Freileben.

Und darüber hinaus heiße es einfach schon mal Gedanken machen, wie es danach mit den anderen Plätzen weitergehen könne, die ebenfalls in die Jahre kommen. So seien der Spielplatz am Drandorfhof in Schlieben, der in Frankenhain und der in Naundorf nicht mehr im besten Zustand und heiße Kandidaten für eine nächste Überholung.

Heidemarie Weithaas vermutet, dass der in Frankenhain mit zu den ältesten im Amtsgebiet gehören dürfte. 25 Jahre habe der bestimmt schon auf dem Buckel. Jedoch: Wer mit offenen Augen durchs Amtsgebiet fahre, der dürfte vereinzelt auch noch einige wenige Geräte aus DDR-Zeiten finden. „Die sind zum Glück ganz selten geworden.“

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