Testen Sie jetzt LR+ 1 Monat für 0 € und erhalten Sie damit Zugriff auf alle LR+ Artikel. Lesen Sie spannende Geschichten, Interviews und Hintergrundberichte.
Jetzt die Tageszeitung im Original-Layout als E-Paper für nur 23,90 €/Monat lesen. Zusätzlich erhalten Sie einen kostenfreien Zugriff auf alle Inhalte mit LR+ auf lr-online.de.
#Kopfentscheidung
Wie die Polizei und deutsche Stars für das Tragen von Fahrradhelmen werben
Unter dem Hashtag „Kopfentscheidung“ wirbt die Polizei derzeit deutschlandweit für das Tragen von Fahrradhelmen. Alle drei Tage stellen Polizeibehörden ein Video ins Netz. Nun ist Brandenburg an der Reihe, unterstützt von Bahnrad-Ass Max Levy, Nadja Benaissa und dem deutsch-polnischen Polizeiteam in Guben.
Ein gelber Fahrradhelm wandert durch Deutschland – zumindest virtuell. Der Helm ist das Symbol einer Kampagne, die die Polizeibehörden der Länder derzeit auf Sozialen Medien wie Facebook und Instagram fahren. „#Kopfentscheidung“ heißt die Aktion, die auf das Tragen von Fahrradhelmen aufmerksam machen soll. Jede Woche ist eine andere Polizeibehörde an der Reihe, mit einem eigenen Video auf die Notwendigkeit hinzuweisen, einen Helm aufzusetzen und so für die eigene Sicherheit im Straßenverkehr zu sorgen.
„Wir Sachsen wir sind helle, das weiß die ganze Welt. Und sind wir mal nicht helle, dann haben wir uns verstellt“, sagt beispielsweise Schauspieler Wolfgang Stumph im Video der Polizei Sachsen. „Wir Sachsen sind eben nicht auf den Kopf gefallen und schützen ihn deshalb mit einem Helm“, so Stumph im Video. Auch Sportler wie Jens Weißflog, Florian Hambüchen oder Trainer Felix Magath kommen in den Kurzvideos der verschiedenen Länder vor.
Empfohlener Inhalt der Redaktion
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt. Sie können sich diesen mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Externer Inhalt
Sie erklären sich damit einverstanden, dass Ihnen externe Inhalte von Twitter angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden.
Begonnen hat die Aktion im vergangenen Jahr in Bayern, wie Brandenburgs Polizeisprecher Mario Heinemann erläutert. In diesem Jahr haben sich zahlreiche weitere Polizeibehörden angeschlossen. Mit jedem Video wird eine andere Behörde nominiert und der gelbe Fahrradhelm symbolisch ins nächste Video geworfen. Seit 17. Juli geht das so. Nun hat Rostock den Helm nach Brandenburg geworfen.
Veröffentlicht wird das etwa einminütige Brandenburger Video am 8. August auf Twitter, Facebook und Instagram. Mario Heinemann, Leiter der Pressestelle beim Polizeipräsidium in Potsdam, verrät vorab schon einige Details. So wurde unter anderem in Guben und Gubin gedreht, wo das deutsch-polnische Polizeiteam arbeitet – bei Bedarf auch auf dem Fahrrad.
Polizeikommissarin Julia Balcerzak und ihr polnischer Kollege Mariusz Podhorecki haben sich für das Video zur Verfügung gestellt. Sie nehmen den gelben Helm auf, informieren über die Lage in Brandenburg und geben dann weiter an Prominente, die ihren Kopf für die #Kopfentscheidung zur Verfügung stellen.
Wer macht mit bei #Kopfentscheidung?
Puppenspieler und Sänger Christian Bahrmann ist dabei, ebenso Moderator Uwe Madel („Täter-Opfer-Polizei“), Sängerin Nadja Benaissa und der Cottbuser Rad-Weltmeister Maximilian Levy.
„Danke für meinen Helm“, sagt Levy im Video. „Als dreifacher Familienvater trage ich immer einen Helm beim Radfahren, zum einen für meinen eigenen Schutz – zum anderen auch, um als Vorbild zu wirken.“
Empfohlener Inhalt der Redaktion
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt. Sie können sich diesen mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Externer Inhalt
Sie erklären sich damit einverstanden, dass Ihnen externe Inhalte von Twitter angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden.
In Brandenburg sind im vergangenen Jahr 2851 Fahrradfahrer verletzt worden, 18 wurden getötet. Das sind zwar weniger als im Jahr zuvor, dennoch immer noch zu viele.
„Ein Helm schützt euch vor Stürzen und rettet euch das Leben, bitte nutzt ihn“, sagt Polizeikommissarin Julia Balcerzak. Aus ihrer Arbeit in Guben weiß sie, wovon sie spricht. Sieben Schwerverletzte hat es dort im vergangenen Jahr gegeben, keiner von ihnen trug einen Helm.
In Polen gibt es eine Helmpflicht, in Deutschland nicht
Auf der anderen Seite der Neiße, in Polen, ist das Tragen eines Fahrradhelms übrigens längst Pflicht, ebenso das Tragen einer Warnweste. „Die Weste muss außerhalb geschlossener Ortschaften bei Dunkelheit getragen werden“, erklärt Julia Balcerzak. Wer dagegen verstößt, muss Strafe zahlen.
In Deutschland gibt es die Helmpflicht noch nicht, auch das ein Grund für die Kampagne. Kopfentscheidung sei es, selbst zu entscheiden, den Helm zu tragen, auch wenn man dazu nicht verpflichtet ist, sagt Sachsens Landespolizeipräsident Jörg Kubiessa im Video seiner Polizei.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt. Sie können sich diesen mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Externer Inhalt
Sie erklären sich damit einverstanden, dass Ihnen externe Inhalte von Twitter angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden.
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland spricht sich für eine Helmpflicht für Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer aus. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag der Prüforganisation Dekra. 59 Prozent aller Befragten befürworten, dass Personen, die mit dem Fahrrad fahren – egal mit welcher Art von Fahrrad – verpflichtet sein sollten, einen Helm zu tragen.
Dass Kinder unter 14 Jahren generell verpflichtend beim Radfahren einen Helm tragen sollten, befürwortet neun von zehn der Befragten (90 Prozent).
Laut den Umfrageergebnissen trägt allerdings weniger als die Hälfte der Fahrradfahrer regelmäßig beim Radeln einen Helm. Rund 40 Prozent geben an, „fast immer“ einen Helm zu tragen. 20 Prozent tragen nach eigenen Angaben „meistens“ oder „ab und zu“ einen Helm, zehn Prozent „selten“. Immerhin mehr als ein Viertel (28 Prozent) ist Helmmuffel und gibt an, beim Radeln nie einen Helm zu tragen.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt. Sie können sich diesen mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Sie erklären sich damit einverstanden, dass Ihnen externe Inhalte von Twitter angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden.
Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.