Der Landkreis Elbe-Elster ist spitze. Allerdings in diesem Fall nicht in positiver Hinsicht: Denn man hat es lediglich beim Krankenstand weit nach oben geschafft. Das besagt zumindest eine Auswertung der Techniker Krankenkasse unter ihren Versicherten, die jetzt veröffentlicht wurde.
Demnach hat der Landkreis den dritthöchsten Krankenstand unter Erwerbspersonen von allen 400 Landkreisen und kreisfreien Städten bundesweit. Den Zahlen der Krankenkasse zufolge lag die Zahl der Fehltage im vergangenen Jahr im Schnitt bei 22,9 Tagen. 2020 hatte die Zahl noch niedriger gelegen. Damals hatten die Menschen im Landkreis nur 21,8 Tage krankheitsbedingte Abwesenheit.
Mit Abstand am wenigsten waren in Brandenburg dagegen Menschen aus Potsdam mit 14,7 Tagen krankgeschrieben.

Auch AOK-Versicherte in Elbe-Elster viel krank

Auch die AOK bestätigt auf Rundschau-Anfrage, dass die Zahlen an Krankentagen im Landkreis Elbe-Elster besonders hoch sind. „Erwerbstätige Versicherte der AOK Nordost sind 2020 im Schnitt 26 und 2021 im Schnitt 27 Tage krankheitsbedingt ausgefallen“, so eine AOK-Sprecherin. „Im Vergleich hat nur die Prignitz einen höheren Krankenstand.“
Die meisten Krankheitsfälle unter AOK Nordost versicherten Personen seien dabei im vergangenen Jahr auf Atemwegserkankungen zurückzuführen, so die Sprecherin weiter. Hier dürfte ein entscheidender Faktor sein, dass der Landkreis durchaus einer der Hotspots der Corona-Pandemie war.
Danach folgten Muskel-Skelett-Erkrankungen, Erkrankungen der Psyche und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Mit Abstand am längsten fielen die erwerbstätigen Versicherten in Elbe-Elster aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen aus“, so die AOK-Sprecherin.

Berufstätige in Brandenburg öfter krank als im Bundesschnitt

Ein Sprecher der Techniker-Krankenkasse gab auf Nachfrage an, dass dort keine vergleichbaren Zahlen zu den Ausfall-Ursachen auf Landkreisebene vorliegen.
Insgesamt nahm die Zahl der krankgeschriebenen Erwerbspersonen im vergangenen Jahr in Brandenburg ab. Und das von durchschnittlich 19,1 auf 18,3 Fehltage.
Damit lagen die Brandenburgerinnen und Brandenburger aber immer noch 26 Prozent über dem Durchschnitt von allen Erwerbspersonen in ganz Deutschland.