Eine kleine Abordnung der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und ihrer Nachwuchsorganisation hat am Montagmittag mit zwei Traktoren und Bannern vor dem Firmensitz der Immobiliengesellschaft Deutsche Wohnen in Berlin demonstriert.
Hintergrund ist der Kauf der Röderland GmbH Bönitz durch die Quarterback AG, ein Beteiligungsunternehmen des Immobilienkonzerns Deutsche Wohnen. 90 Prozent der 30 Röderland-Gesellschafter haben dem Verkauf zugestimmt.
Forderung: Endlich wirkungsvolle Agrargesetze
Unter dem Aktionsmotto „Deutsche Wohnen – Finger weg von unserem Acker, Agrarstrukturgesetze jetzt!“ haben die Demonstranten den Konzern aufgefordert, auch nicht indirekt in Agrarland zu investieren. Gleichzeitig richteten sie ihre Forderung an die Landesregierungen, insbesondere der ostdeutschen Bundesländer, endlich wirksame Agrarstrukturgesetze zu beschließen, um weitere Investorenkäufe von Agrarland zu verhindern.
„Wir sind heute hier, um die Deutsche Wohnen Immobiliengesellschaft aufzufordern, ihren eigenen Ankündigungen Folge zu leisten und nicht in Agrarland zu investieren; auch nicht über ein assoziiertes Unternehmen wie Quarterback“, so Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der AbL.
„Das ist der fortschreitende Ausverkauf der Agrarflächen“
Nicht-landwirtschaftliche Investoren, so führte er weiter aus, würden die Bodenpreise nach oben treiben und damit die Existenz bäuerlicher Betriebe gefährden. Langfristig führe das zu einer Flächenkonzentration in den Händen weniger kapitalstarker Konzerne. Bäuerinnen und Bauern könnten damit nicht konkurrieren.
„Ohne starke Agrarstrukturgesetze wird es weitere derartige Fälle geben. Finanzstarke Konzerne überbieten Landwirtinnen und Landwirte, indem sie einfach ein paar Millionen obendrauf packen. Das ist der fortschreitende Ausverkauf der Ackerflächen, insbesondere in Ostdeutschland, den wir bereits seit Langem sorgenvoll beobachten. Wir kritisieren diese Entwicklung aufs Schärfste“, sagte Julia Bar-Tal, Geschäftsführerin der AbL in Brandenburg.