Frech, unverschämt, umweltverschmutzend! Thomas Schuster aus Bönitz glaubte dieser Tage seinen Augen nicht zu trauen. Auf Nebenstraßen durch die Natur in Richtung des alten Bahnhofes Wahrenbrück unterwegs, entdeckte er auf einem Feldweg am Waldrand eine große Fuhre Müll. „Das war nicht nur ein voller Autoanhänger“, stellt er angesichts der großen Menge fest. Er vermutet, dass dort jemand mit einem Lastwagen vorgefahren war.

In dem großen Durcheinander finden sich alte Möbel, ausrangierte Küchenteile, kaputtes Geschirr, Kanister, Kunststoffeimer, diverse Holzabfälle, Papiersäcke mit unverbrauchtem Inhalt für Bauzwecke und vieles mehr. Manches stam- me laut den Aufdrucken aus Polen.

Für Thomas Schuster liegt die Vermutung nahe, dass jemand ein älteres Haus ausgemistet hat und dabei ist, dieses zu sanieren. Vielleicht erkenne jemand zum Beispiel den alten Sessel und weiß, in welchem Wohnzimmer dieser einst gestanden hat. Der Bönitzer schätzt, dass am Waldesrand mehrere Tonnen Abfälle abgekippt worden sind.

Was Thomas Schuster zu diesem Zeitpunkt nicht weiß, dann aber erfahren hat: Diese Umweltsünde war bereits dem Ordnungsamt der Stadt Uebigau-Wahrenbrück angezeigt worden. Für die weiteren Ermittlungen muss die untere Abfallwirtschaftsbehörde des Landkreises Elbe-Elster informiert werden. Dies sei, so Kreissprecher Torsten Hoffgaard, bereits am 7. Oktober geschehen. „Nach einem Vor-Ort-Termin durch den zuständigen Sachbearbeiter wurde aufgrund des vorgefundenen Ausmaßes die Kriminalpolizei informiert“, teilt er weiter mit. Das Ordnungsamt von Uebigau-Wahrenbrück hatte Beweismittel gesichert, die es der Polizei übergibt. Bis zur Klärung bleibe der Müllhaufen liegen.

Nach Angaben der Abfallwirtschaftsbehörde würden nicht selten selbst gefährliche und gewerbliche Abfälle einfach in die Natur gekippt. Die Täter können mit Geldbußen von bis zu 100 000 Euro bestraft werden. Wer eine solche Umweltstraftat im Kreisgebiet entdeckt, der sollte umgehend die Behörde in Herzberg informieren (Telefon 03535 469311).