Alle sind von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Höhere Sommertemperaturen und Dürren einerseits, stärkere Niederschläge und Extremwetterereignisse andererseits – auch in der Elbe-Elster-Region wird es weiter zu Veränderungen des Klimas kommen. Diese stellen Risiken dar, bieten aber auch Chancen. Darin stimmten die Teilnehmer einer gemeinsamen Veranstaltung unter dem Motto „Klima wandelt Bad Liebenwerda“ der evangelischen Kirchengemeinde Bad Liebenwerda und des Klimaprojektes „Leuchtturm Louise – Mit kühlem Kopf in heiße Zeiten“ überein. Es lohne sich, gemeinsam nach Ideen zur Klimafolgenanpassung zu suchen, so ihr Fazit.
In einer kreativen Einführung wurde den 30 Teilnehmern vorgestellt und gemeinsam erarbeitet, wie weit der Klimawandel fortgeschritten ist und welche Auswirkungen er bereits in der Region hat. „Schwerpunkt der Veranstaltung waren die gemeinsame Diskussion, Erarbeitung und Vertiefung von Anpassungsmaßnahmen, die vor der Haustür liegen. Ganz praktisch, ganz regional, ganz bürgernah“, fasst Klimawandelmanager Daniel Willeke vom Klimaprojekt „Leuchtturm Louise – Mit kühlem Kopf in heiße Zeiten“ zusammen.
Drei Themen werden vertieft
Im Ergebnis seien drei Schwerpunktthemen vertiefend diskutiert und konkrete nächste Schritte vereinbart worden:
Der Wald ist besonders betroffen. Welche Bäume braucht der Wald der Zukunft? Dazu müssen neue, klimafeste und standortangepasste Baumarten im Waldumbau eingesetzt werden, war sich die Runde einig. Wie kommt das Schadholz aus dem Wald? Der Wald und die Kulturlandschaft könne durch Hecken und Wegränder bereichert werden. Wie können Pflanzungen und Dorfangergestaltung klima-kühle Inseln schaffen? Diese Themen und Fragen sollen in der Arbeitsgruppe Wald unter anderem bei Waldspaziergängen weiter beantwortet und umgesetzt werden.
Ohne Wasser wächst nichts – oder doch? Hier ging es darum, durch sparsamen und zielgenauen Wassereinsatz mittels effizienter Bewässerungssysteme und Tröpfchenbewässerung Gärten zu gießen. Das Maß der Wassermenge, technische Lösungen und klimaangepasste Pflanzen seien dafür der Schlüssel. Auch der Einsatz von Regenwasser aufgrund sich verändernder Niederschläge und die Verbesserung der Biodiversität würden eine Rolle spielen. Die Arbeitsgruppe Bewässerung werde unter anderem bei Gartenspaziergängen den Austausch, das Wissen und die praktische Planung voranbringen.
Folgeveranstaltung geplant
Flüsse prägen die Region. Aber wie viel Wasser hat die Schwarze Elster noch? Eine wichtige Aufgabe sei es, ausreichend Wasser in der Landschaft zu halten, statt es schnell wegzuleiten. Können die erfolgreichen Maßnahmen an der Kleinen Elster, wie Wiederanschluss der Flussschleifen, auch beispielgebend für die Schwarze Elster sein? Dies sei ein komplexes Thema, das in einer Folgeveranstaltung vertieft werden soll, waren sich die Teilnehmer einig. Auch gelte es, das öffentliche Bewusstsein für den regelmäßigen Wassermangel in den Flüssen der Region zu stärken, wurde als Aufgabe formuliert. Denn ohne Wasser seien weder Landwirtschaft noch Gewässertourismus möglich.