Die Müdigkeit vom zeitigen Aufstehen ist schnell aus den Augen. Nach mehr oder minder stockender Anfahrt aufs Messegelände unterm Berliner Funkturm mischt Elbe-Elster die Brandenburghalle zur Grünen Woche gehörig auf.
Immerhin: Mehr als 100 Akteure aus dem Süden des Landes machen am Sonntag nicht zu Hause die Beine lang, sondern legen sich für ihren Landkreis sieben Stunden lang gehörig ins Zeug.

Unternehmen als Botschafter

Einen der insgesamt 73 Ausstellerplätze in der Halle hat sich der Landkreis gesichert, dazu kommen Präsentationen regionaler Unternehmen wie zum Beispiel des Finsterwalder Brauhauses, der Mineralquellen und Bauer Fruchtsaft aus Bad Liebenwerda, die mit jeweils eigenen Ständen vertreten sind. „Zusammen, so Elbe-Elster-Pressesprecher Torsten Hoffgaard, „bilden sie ein Schaufenster der heimischen Land- und Ernährungswirtschaft, des Gartenbaus, des ländlichen Tourismus und des ländlichen Handwerks.“
Landrat Christian Heinrich-Jaschinski macht sich selbst zum Kreisbotschafter, sagt in mehrere Mikrofone: „Wir wollen, dass vor allem kleinere und mittlere Unternehmen, die sonst nicht auf solch einer Messe vertreten wären, eine Chance haben, sich zu präsentieren“ und fügt stolz an: „Der Landkreis ist ein Farbtupfer in der Brandenburghalle.“

Mit Töpfer, Wein und Puppen

Dabei wartet die wiederholte Präsenz, die sich der Kreis jährlich etwa 10 000 Euro kosten lässt, auch immer mit Neuem auf: An einem speziellen Handwerkerstand präsentiert die Töpferei Tunsch aus Crinitz, eine der ältesten Töpfereien Brandenburgs, die Herstellung von Tonware und stellt eine Auswahl ihrer Produkte vor.
Von 10 bis 17 Uhr kommt hör- und sichtbar keiner an Elbe-Elster vorbei: Der Landkreis bestimmt das Programm auf der Bühne der Brandenburghalle. Mit dabei: die Schliebener Moie und Schliebener Wein, die Blütenkönigin aus Hohenleipisch, die Trachtengruppe Ländchen aus Schönewalde sowie der Tanzsportklub Sängerstadt Finsterwalde. Die Schlossherrinnen Katrin Degen und Simone Mägel präsentieren das Schloss Martinskirchen und die Schlössernacht 2020 in Elbe-Elster. Musik gibt es von jungen Künstlerinnen und Künstlern der Kreismusikschule „Gebrüder Graun“, und das Jugendblasorchester der Lindenschule Plessa spielt Blasmusik mit Unterstützung des Orchesters der Bergarbeiter.
Ralf Uschner, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Mitteldeutschen Marionettentheatermuseum in Bad Liebenwerda, sowie der Künstler Franz Wolfgang Lasch, auch als Locci bekannt, werben für die neue Dauerausstellung „Kaspers Welten“ im Kreismuseum in der Kurstadt.
Gärtner Rüdiger Winde aus Schönborn bepflanzt mit Grundschülern auf der Bühne zwei Schubkarren mit Frühblühern. Interessierte Schulen können sich direkt an seinen Betrieb per E-Mail ruediger@gartenbau-winde.de oder telefonisch unter 03 53 26 666 wenden.

Zwei Auftritte in zwei Hallen

Auch in der Halle 27, die unter dem Motto „Lust aufs Land“ steht, zeigt sich der Landkreis wirkungsvoll. Pressesprecher Torsten Hoffgaard berichtet: Dort ist das Regionalsiegel Elbe-Elster vertreten, und es werden exklusive regionale Produkte, wie der „Zeischaer Kribbelpfeffer“ der Baumschule Graeff, vorgestellt.
Die Besucher erfahren auf der Grünen Woche Wissenswertes über Streuobst sowie die Spurensuche im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft. Und die Puppenspieltradition im Landkreis Elbe-Elster wird lebendig durch „Kaspers interaktives Spiel“, das einen kleinen Vorgeschmack auf die neue ständige Ausstellung „Kaspers Welten“ im Mitteldeutschen Marionettentheatermuseum in Bad Liebenwerda gibt. Die Schau wird derzeit vorbereitet und ist ab Mai in der Kurstadt zu sehen.