Großeinsatz für die Feuerwehren der Lausitz. Seit Freitagmorgen brennt es in einem Moorgebiet in Elbe-Elster. Von anfangs 30 hat sich das Feuer mittlerweile auf über 100 Hektar Fläche ausgeweitet. Einsatzkräfte aus der Region waren auch in der Nacht im Einsatz. Löschen konnten sie die Flammen aber nicht.
„Selbst auf bereits gelöschten Abschnitten sind mit der Wärmebildkamera noch etwa 400 Grad Celsius gemessen worden“, erläutert der Plessaer Amtsdirektor Göran Schrey die Probleme in dem schwer oder gar nicht zugänglichen Moor im Naturschutzgebiet „Der Loben“ zwischen Plessa, Gorden, Döllingen und Hohenleipisch. Immer wieder sei zu beobachten gewesen, wie einzelne Stellen neu aufgeflammt sind. „Im Moor ist das Feuer kaum fassbar“, so Schrey.
Großbrand bei Plessa

Bildergalerie Großbrand bei Plessa

Feuerwehr will das brennende Moor in Elbe-Elster fluten

Am Samstag gingen die Löscharbeiten weiter. Nur gelegentliche offene Feuer wurden gemeldet, es flammt aber immer wieder auf. Rund 200 Einsatzkräfte waren vor Ort. Wie die Einsatzleitung vor Ort informierte, wolle man versuchen, eine Sprinkleranlage aufzubauen, um das gesamte Gebiet durchdringend zu durchnässen. „Der Nachbarlandkreis Teltow-Fläming hat für die Brandbekämpfung 16 Kreisregner zur Verfügung gestellt, die in einem Einsatzabschnitt zum Einsatz kommen, um die Flammen unter Kontrolle zu bekommen“, bestätigt die Kreisverwaltung am Mittag. Ansonsten soll aus benachbarten Teichen Wasser geholt werden, um das Gebiet so gut es geht zu „fluten“.
Um in dem schwer zugänglichen Brandgebiet im Moor im Boden verborgene Brandherde zu lokalisieren, ist am Samstagnachmittag ein Hubschrauber der Polizeihubschrauberstaffel Brandenburg aus Blumberg bei Ahrensfelde mit Wärmebildtechnik über das Brandgebiet geflogen. Aus einer Höhe von etwa 600 Metern wurde heiße Stellen am Boden identifiziert.
Eine stille Reserve an weiteren Tanklöschfahrzeugen wurde aufgebaut und in Einsatzbereitschaft gehalten, falls ein starkes Aufflammen passiert. Denn für den Nachmittag waren Windböen von etwa 55 km/h erwartet worden.

Polizeihubschrauber hilft bei Löscharbeiten im Moor in Elbe-Elster

Etwa 140 Feuerwehrleute aus dem Raum Amt Plessa, Elsterwerda, Finsterwalde, Amt Elsterland und Doberlug- Kirchhain haben bis zum Freitagabend versucht, die Ausbreitung des Brandes durch Wasserschneisen zu verhindern. Daneben hat ein Hubschrauber der Bundespolizei in schneller Frequenz mit Wasser aus dem Grünewalder Lauch bis zum Einbruch der Dunkelheit versucht, das Feuer aus der Luft zu bekämpfen.
Er nahm in der Frühe wieder seine Arbeit, berichten die Löschkräfte am Samstagmorgen. Erste positive Nachrichten sah die Einsatzleitung am Morgen. Der Brand sei unter Kontrolle, aber längst nicht endgültig abgelöscht.
Gegen 10 Uhr war Innen-Staatssekretär Uwe Schüler in der Einsatzleitstelle in Hohenleipisch. Er wollte sich selbst ein Bild der Lage machen. Immerhin ist es der bisher größte Wald- und Flächenbrand in Brandenburg in diesem Jahr. Am Freitagnachmittag hatte der Landkreis die Großschadenslage ausgerufen.

Feuerwehren aus anderen Landkreisen sollen in Elbe-Elster helfen

Das bedeutet auch, dass Feuerwehrkräfte aus anderen Teilen des Landes angefordert werden können, um die Löschkräfte vor Ort zu unterstützen. Gegen 9 Uhr traf am Samstagmorgen die Brandschutzeinheit aus der Uckermark in Elbe-Elster ein. Sie soll am Sonntagmorgen durch die Einheit aus der Prignitz abgelöst werden.
Im Brandeinsatz sind weiterhin vor allem Wehren aus Elbe-Elster und OSL. 186 Kräfte waren am Sonntagabend noch vor Ort. Mit einem raschen Ende sei nicht zu rechnen, teilte die Leitstelle mit.
Mit einem raschen Aus der Feuer rechnet derzeit ohnehin niemand. Die Tiefe des Moorbrandes sei das Problem, meinte Kreisbrandmeister Steffen Ludewig (56).
Mehr zum Großbrand im Moor lesen sie hier. Wir aktualisieren diesen Beitrag laufend, sobald es neue Informationen vom Einsatzort gibt.