Von Frank Claus
Stürme und Hochwasser haben an den ohnehin mehr als 100 Jahre alten Deichen und Dämmen der Schwarzen Elster ihre Spuren hinterlassen.
Sturmschäden 2017 - Schadstellenbeseitigung Schwarze Elster
Die zur Beseitigung der Sturmschäden erforderlichen Planungsleistungen wurden nach Angaben des Landesumweltamtes (LfU) bereits erbracht. Die Vergabe der Bauleistungen, so Pressesprecher Thomas Frey, befindet sich derzeit in der Durchführung. Die Maßnahme sei demnach in zwei Bauabschnitte (Lose) aufgeteilt, Los 1 Bad Liebenwerda: Bahnbrücke Bad Liebenwerda in Richtung Wahrenbrück (etwa 1100 Meter) und Los 2 Kahla (etwa 2000 Meter oberhalb der Brücke Kahla). Der Abschluss der Maßnahme sei bis Ende III. Quartal 2019 geplant. Insgesamt werden hierfür über 500 000 Euro kalkuliert. Mit Abschluss der zuvor genannten Maßnahmen ist dann auch die Sturmschadenbeseitigung an der Schwarzen Elster größtenteils abgeschlossen. Die verbleibenden einzelnen Wurzelstubben werden im Zuge der laufenden Unterhaltung bei Bedarf gerodet und entsprechend verbaut.
Zum Teil sind an den Rückstaudeichen, wie an dem Hopfengartenbach und der Kleinen Röder, noch Sturmschadenbeseitigungen erforderlich. Nach den Vorstellungen des LfU sollen auch hier noch die ausstehenden Arbeiten (Wurzelstubbenrodung und Instandsetzung der geschädigten Deichkronen) 2019 abgeschlossen werden. Aktuell laufe dazu die Haushaltsanmeldung.
Maßnahmen zur Pflege und Unterhaltung
Wie in den Vorjahren sei in den Jahresplänen der Wasser- und Bodenverbände (WBV) vorgesehen, die Deiche der Schwarzen Elster je nach Witterung zwei- bis dreimal zu pflegen. Die Schafhutung auf den Deichen erfolge jährlich in zwei Pflegegängen (Komplettpflege). Sohl- und Gewässerkrautungen erfolgen demnach ein- bis zweimal jährlich, je nach Uferbeschaffenheit als Bootskrautung oder auch durch Krauten von Land mit dem Mähkorb. Die Pflege der Vorländer werde zweimal jährlich durchgeführt.
Im Zuständigkeitsbereich des WBV Kremitz-Neugraben seien für 2019 zwischen den Brücken Arnsnesta und Wahrenbrück Beräumungen von Anlandungen in der Schwarzen Elster geplant. Ebenso würden von der Brücke Wahrenbrück bis zum Wehr Bad Liebenwerda im Bereich des WBV Kleine Elster-Pulsnitz punktuelle Entnahmen zur Beseitigung von Anlandungen auf dem Plan stehen. Diese Maßnahme sei planerisch 2018 bereits begonnen und werde 2019 durchgeführt. Hierfür sind nach Angaben des Landesumweltamtes mehr als eine Million Euro kalkuliert.
Auch in diesem Winter seien entlang der Schwarzen Elster im Bereich der Hochwasserschutzanlagen Baumschnittarbeiten, Baumfällarbeiten, Rückschnitt von Strauchwerk und Naturverjüngungen vorgenommen worden.
Nationales Hochwasserschutzprogramm (NHWSP) an der Schwarzen Elster
Im Rahmen des NHWSP werde der Ausbau der B 169 mit Hochwasserschutz-Funktion auf 14 Kilometern Länge, ein komplexes Kombi-Bauwerk aus (Bundes)Straße und wasserwirtschaftlichen Bauwerken (Deich/Siele/Schöpfwerk), vorangetrieben. Gegenwärtig würden Baugrunduntersuchungen im Auftrag des LfU durchgeführt. Parallel arbeite das LfU an der Genehmigungsplanung. Östlich von Elsterwerda, Richtung Plessa, sollen Abschnitte der Bundesstraßen B 101 und B 169 ebenfalls zu Kombinationsbauwerken ausgebaut werden. Die Planungen hierzu seien beauftragt, aktuell würden die erforderlichen Grundlagen für die Planung erhoben. Die vorliegenden Planungen zur Rückverlegung des linken Deichs der Kleinen Röder über eine Länge von etwa 1900 Metern im Bereich der Elsteraue (unterhalb der Brücke L 59) würden derzeit überarbeitet, nachdem die Obere Wasserbehörde diese geprüft hatte.
Hochwasserschutz (HWS) Herzberg/Elster
Das Vorhaben sei in zwei Teilobjekte (TO) gesplittet worden. Insgesamt sollen rund um Herzberg 9,5 Kilometer Hauptdeiche und 1,9 Kilometer Flügeldeiche sowie fünf Sielbauwerke zur Verbesserung des Hochwasserschutzes neu gebaut werden. Hierfür seien etwa 20 Millionen Euro veranschlagt. Die technische Planung für die Entwurfsplanung des TO 1 sei abgeschlossen. Die naturschutzfachliche Planung laufe gegenwärtig. In den nächsten Wochen solle der Planfeststellungsantrag gestellt werden. Für das TO 2 ist 2021 der Scoping-Termin geplant.
HWS Bad Liebenwerda
Dort sei das Gesamtvorhaben in drei Planfeststellungsabschnitte (Teilvorhaben; TV) aufgeteilt. TV 1 liege linksseitig der Schwarzen Elster, dort sind ein Deich-Ersatzneubau 2050 Meter und eine Deichrückverlegung geplant, zudem werden drei Absperrbauwerke benötigt. Die beiden anderen TV liegen rechtsseitig der Schwarzen Elster und beinhalten im Wesentlichen Deich-Ersatzneubauten und ebenfalls eine Deichrückverlegung.
Die technische Vorplanung und der Scopingtermin für das Gesamtvorhaben seien abgeschlossen bzw. durchgeführt. Die weitere Bearbeitung erfolge nun für die einzelnen Teilvorhaben, beginnend mit dem TV 1. Dafür liege die Vorplanung vor und die Baugrunduntersuchung werde vorbereitet, ebenso die Vergabe der erforderlichen Vermessungsleistungen.
HWS Elsterwerda
Zur Umsetzung des Hochwasserschutzes in Elsterwerda würden entlang der Schwarzen Elster und der Pulsnitz insgesamt etwa 15 Kilometer Deiche neu gebaut und zurückverlegt. Mehr als 25 Millionen Euro seien eingeplant. Um das Vorhaben besser handhaben zu können, werde es in vier Planfeststellungsabschnitte (TO 1 TO 4) geteilt. Die Technische Vorplanung für Gesamtvorhaben sei weitgehend abgeschlossen. Der Scopingtermin für das TO 1 sei bereits durchgeführt worden.
HWS Ortrand
Die Hochwasserschutzmaßnahmen in Ortrand entlang der Pulsnitz umfassen die Ertüchtigung der innerörtlichen Hochwasserschutz-Anlagen, die Anlage von Deichverteidigungswegen sowie die Anlage eines Geschiebefangs. Das LfU befinde sich im laufenden Planfeststellungsverfahren. Innerhalb des Verfahrens seien zahlreiche Einwendungen eingereicht worden, die eine Überarbeitung der technischen Planung nach sich zogen. Die überarbeitete Fassung liege jetzt vor. Zusammen mit weiteren intern überprüften Planungsgrundlagen würden diese in den kommenden Wochen der Oberen Wasserbehörde (Planfeststellungsbehörde) zur erneuten Prüfung übergeben.