Rosemarie Stamm (...) hat ihren Lebensmittelpunkt in der Gemeinde Beiersdorf. Beruflich war sie Maschinistin in der Zuckerfabrik Brottewitz und bewirtschaftete im Nebenerwerb jahrelang daheim einen Bauernhof.
Saxdorf ist ohne Rosi nicht denkbar
Für das kulturelle Leben der Region wurde ihr Wirken ab dem 1. April 1998 relevant. An diesem Tag begann ihre Anstellung als ABM-Mitarbeiterin im Pfarrgarten Saxdorf. Aus diesem zeitlich befristeten Arbeitsverhältnis wurde eine dauerhafte Verbindung, ja Liebe. Und wie jede echte Liebe beruhte sie auf Hingabe, für die es nie einen materiellen Gegenwert gibt. Seit zwei Jahrzehnten ist das kulturelle Kleinod Saxdorf nicht denkbar ohne Rosi Stamm, so wie der Garten als auch die Veranstaltungstätigkeit des Saxdorfer Kultursommers insgesamt nicht ohne das ehrenamtliche Engagement vieler Helfer möglich wäre, die das Erbe Hanspeter Bethkes gemeinsam mit Karl-Heinz Zahn weiterführen.
Rosemarie Stamm ist die „gute Seele“ des Refugiums. Sie fing bei der Arbeit im Gartenkunstwerk Feuer, hat viel von Hanspeter Bethkes Fachwissen verinnerlicht. All die Jahre hatte sie in Saxdorf einen ehrenamtlichen 8-Stunden-Tag, der sich derzeit wegen großmütterlicher Verpflichtungen etwas reduziert hat. Sie arbeitet im Garten, der stets nach Betreuung ruft und führt kundig Besucher durch ihn. Bei Veranstaltungen kassiert sie die Besucher ab, bereitet vorher das gastronomische Angebot vor und steht bei der Bedienung der Gäste parat. Daneben kümmert sie sich auch noch um die Künstlerbetreuung. Sie ist begeisterungsfähig und weiß diese Begeisterung weiterzugeben. Was einmal mit ihrem Herzblut erfüllt ist, lässt sie nicht los – und darin bringt sie ihre ganze Kraft ein.
Eingetaucht in den sächsischen Kurkreis
Aber noch auf einem anderen Gebiet hat Rosemarie Stamm heimatpflegerisch gearbeitet. Sie übersetzte ganze Hefte der Registratur der Kirchenvisitation des sächsischen Kurkreises vom 16. und 17. Jahrhundert aus der historisch überlieferten Schrift, die für die Region Liebenwerda von Bedeutung waren.
Rosemarie Stamm ist in Saxdorf eine Institution. Sie steht aber auch symbolisch für viele unermüdlich ehrenamtlich in der Kultur arbeitende Frauen und Männer, die gewöhnlich nicht in der ersten Reihe stehen, aber so unentbehrlich für eine erfolgreiche Arbeit sind. Hätten wir nur mehr von ihnen!
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