Es ist das wohl momentan am emotionalsten geführte Thema im Landkreis Elbe-Elster: wie weiter mit dem Elbe-Elster-Klinikum und seinen drei Standorten in Elsterwerda, Herzberg und Finsterwalde?
Am 10. Juli hat der Kreistag dem Landrat mehrheitlich grünes Licht dafür gegeben, Reformpläne voranzutreiben. In der Überlegung ist der Neubau eines Krankenhauses in der Level-2-Stufe. Es würde sich entgegen der drei jetzigen Standorte dann um ein Fachkrankenhaus handeln, in dem unter anderem auch jetzt vorhandene Versorgungslücken bei Notfallindikationen (Schlaganfall, Herzinfarkt) geschlossen werden sollen.
Defizite in der medizinischen Versorgung in Elbe-Elster
In einer Studie war herausgearbeitet worden, dass aktuell Schlaganfälle und Herzinfarkte, die häufigsten Todesursachen in Elbe-Elster, nicht fachgerecht versorgt werden könnten, da es weder eine zertifizierte Stroke Unit (Spezialstation zur Behandlung nach Schlaganfällen) noch ein 24-Stunden-Herzkatheterlabor gebe. Die Erreichbarkeit dieser so wichtigen medizinischen Einrichtungen liege im Landkreis teilweise deutlich über der 30-Minuten-Grenze.
Die drei jetzigen Standorte sollen Gesundheitszentren werden und würden teils deutlich ihr jetziges Behandlungsspektrum verlieren. Debattiert wird auch, ob die Aufwertung zum Fachkrankenhaus nicht an einem vorhandenen Standort passieren könne. In Finsterwalde mehrt sich entschieden Protest gegen die jetzt vorgelegten Überlegungen. Dort soll es am 15. August eine Demonstration auf dem Marktplatz geben. Elsterwerdas Bürgermeisterin Anja Heinrich (CDU) will zunächst mit Ärzten der Region am 25. Juli bei einem Ärztestammtisch über die Pläne diskutieren. Ihr Standpunkt: „Wir geben unser Krankenhaus nicht so einfach auf.“