Über Jahrzehnte haben sie in nahezu jedes Ortsbild gehört – Trafohäuschen, die fast wie kleine Kirchtürme aussehen. Schrittweise werden sie durch deutliche kleinere, kompaktere Stationen ersetzt. So auch in Kosilenzien und Burxdorf, beide Ortsteile der Stadt Bad Liebenwerda. Auch wenn sie für die Stromversorgung bedeutungslos geworden sind, für den Artenschutz sind sie es lange nicht. Denn Trafohäuschen sind oft die gute Wohnstube für Fledermäuse, Schleiereulen, Turmfalken.
Der Naturschutzbund Nabu berichtet, dass mit ein wenig handwerklichem Geschick und ohne großen finanziellen Aufwand auch Platz für Kohl- und Blaumeise, Hausrotschwanz, Haussperling, Rauchschwalbe, Mauersegler und Dohle geschaffen werden kann.

Nabu gibt Hinweise zur Nachnutzung von Trafohäuschen

Wie man ein solches Trafohäuschen umbauen kann, wird in einem Faltblatt beschrieben und ist auch im Internet nachlesbar. In Kosilenzien und Burxdorf haben sich die Ortsbeiräte für den Erhalt starkgemacht und sind auf offene Ohren bei den Stadtverordneten gestoßen, zumal die Kaufangebote für die Häuschen äußerst günstig sind und die Flächeneigentümer sofort zugestimmt haben. Das in Kosilenzien soll 1,19 Euro kosten, das in Burxdorf 100 Euro.
Das Trafohaus in Burxdorf ist nicht mehr in Betrieb. Der Ort will es trotzdem erhalten.
Das Trafohaus in Burxdorf ist nicht mehr in Betrieb. Der Ort will es trotzdem erhalten.
© Foto: Frank Claus
Auf Nachfrage bei der Unteren Naturschutzbehörde sei der Stadt erklärt worden, dass diese helfend zur Seite stehe, allerdings keine Gelder zur Verfügung stellen könne. Für solche Vorhaben könnten, so heißt es, Mittel über den Naturschutzfonds Brandenburg beantragt werden. Die Trafostation müsste einmalig hergerichtet werden für die Tiere. Anschließend wären jeweils einmal jährlich der Kot zu entfernen und gegebenenfalls Nistkästen zu säubern.