(vrs) Vom 18. bis  21.Juli feiert der SV 1919 Prösen bei seinem diesjährigen Sportfest das 100. Jubiläum. Da es schon bei den früheren Events immer eng wurde, wird diesmal ein noch größeres Festzelt aufgebaut!

Marc Gürntke vom Vereinsvorstand ist einer von zehn unmittelbar in die Vorbereitungen eingebundenen Aktiven. Erster Programmpunkt ist am Donnerstagabend ab 19.19 Uhr unter dem Motto „Wir holen das Dorf ins Zelt“ die Vorstellung der neuen Vereinschronik. Ein kleines Team um Chronist Michael Weber hat in anderthalb Jahren alte Chroniken durchforstet, in Archiven des Kreismuseums Bad Liebenwerda nach Aussagen gesucht und das vorhandene Material sortiert, Bilder eingescannt und ein Büchlein gestaltet. Noch ist das Schriftstück geheim, doch ein paar Eckdaten lässt Marc Gürntke durchsickern.

Bei den ersten Recherchen wurde schnell klar, dass bereits 1894, als einer der ersten Sportvereine im heutigen Kreisgebiet, die Freie Turnerschaft Prösen gegründet wurde. Es wurde entschieden, auch die „Vorläufer” des SV 1919 Prösen e.V. in die Chronik aufzunehmen.

1911 gab es zwei Fußballvereine, den „Konkordia Prösen“ und den „Frischauf Prösen“. Es entwickelte sich eine Spielvereinigung aus Turnerschaft und den beiden rivalisierenden Fußballvereinen „Konkordia“ und „Frischauf“. Deren Konkurrenzkampf war so hart, dass beim ersten Aufeinandertreffen nach dem Ersten Weltkrieg, also noch vor der Gründung, die Fäuste flogen und wegen der wilden Schlägerei abgebrochen werden musste. Irgendwann vertrug man sich wieder und gründete zum Ostermontag 1919 beim „Spitz“ – ehemals Gasthof Seidel – heute Sitz der Prösener Sparkasse, die SpVe 1919 Prösen, den Vorgänger des heutigen SV 1919 Prösen e.V.. Recht erfolgreich wurde mit mehreren Mannschaften (1. und 2. Mannschaft sowie Nachwuchsmannschaften) in den 1920er- und 30er-Jahren der Wettkampfbetrieb durchgeführt.

Nach der Unterbrechung durch den Zweiten Weltkrieg begann der Spielbetrieb 1946 unter dem Namen VfB Prösen. Im Jahr 1952 in Traktor Prösen umbenannt wurden die Sektionen Fußball, Schach, Turnen, Gymnastik, Tischtennis und Leichtathletik betrieben und Wettkampfstätten weitestgehend in Eigeninitiative geschaffen. Auf der Bezirksebene sehr erfolgreich wurde der Verein 1958 in Stahl Prösen umbenannt. Im gleichen Jahr stieg die 1. Fußballmannschaft als erster Vertreter des Kreises Bad Liebenwerda in die Bezirksliga Cottbus auf. Mitte der 1960er-Jahre erfuhr der Breitensport durch die Spartakiadebewegung einen enormen Aufschwung. Erfolgreiche Sportler aus der Zeit der 60er- und 70er-Jahre: sind unter anderem die Fußballer Manfred Herrlich, Jürgen Wagner, Ralf Minge (späterer Nationalspieler der DDR und Stammspieler der SG Dynamo Dresden) und Turner wie Inge Brundisch, Alfred Kläber, Siegfried Schneider, Lothar Gambke. In den 1980er-Jahren ging die Zeit der erfolgreichen Turner zu Ende, die 1. Fußballmannschaft stieg in die Kreisliga ab.

Am 21. August 1990 wurde der SV 1919 Prösen e.V. wieder gegründet. Vom Neustart bis heute mit den Sektionen Fußball, Kegeln Turnen/Gymnastik, Tischtennis, Volleyball und Tanzsport.