Die Spreegas Gesellschaft für Gasversorgung und Energiedienstleistung (Spreegas) versorgt die meisten Haushalte in der Niederlausitz, im Elbe-Elster-Land und im Umland von Weißwasser (Kreis Görlitz/Sachsen) mit Erdgas. Das Unternehmen verkündet jetzt, dass der Bezugspreis gesenkt wird.
Der Notstand bei Gas ist in der Energiekrise, der nach Stopps der Lieferung von und Verzicht auf russisches Gas für diesen Winter befürchtet worden ist, nicht eingetreten. Die deutschen Gasspeicher sind Angaben der Bundesnetzagentur zufolge gut gefüllt und die Handelspreise für den fossilen Energieträger auch deshalb wieder gesunken. Die milde Witterung und das gute Sparverhalten der Deutschen haben auch dazu beigetragen, dass die Versorger nun Erdgas günstiger als geplant einkaufen konnten. Verbraucherschützer drängen darauf, dies jetzt auch an die Kunden weiterzugeben.
Versorger aus Cottbus konnte günstig einkaufen
Spreegas-Geschäftsführerin Kathrin Jung sagt: „Wir konnten bei der Energiebeschaffung günstiger für die Zukunft einkaufen. Diese Entlastung werden wir unmittelbar an unsere Kundinnen und Kunden weitergeben.“ Neben dem Grundversorgungstarif, den jeder verlässlich zahlende Kunde ohne Vertragsbindung und mit einer regulären Kündigungsfrist von zwei Wochen erhalten muss, werden auch Kunden mit Sonderverträgen vom günstigeren Gas-Einkauf profitieren. Inhaber von Strom- und Gas-Laufzeit-Produkten werden bei Spreegas ausdrücklich ebenso genannt.
Spreegas habe sich für die nächsten Monate große Mengen an Erdgas zu günstigen Preisen sichern können. Die genaue Höhe der Preissenkung für die Kunden müsse aber noch berechnet werden. Mit Preisanpassungen ist je nach Entwicklung am Energiemarkt jetzt in kürzeren Zeitabständen als bisher zu rechnen.
Kunden von Spreegas müssen nicht handeln
Eine erste Entlastung bei den hohen Energiekosten ist zunächst ab März zu erwarten. Allerdings ohne Zutun des Versorgers. Rückwirkend zum Januar greift dann die staatliche Energiepreisbremse bis zum Frühjahr nächsten Jahres. Für private Haushalte, kleine und mittlere Unternehmen mit einem Gas- und Wärmeverbrauch bis zu 1,5 Millionen Kilowattstunden im Jahr sowie für Pflegeeinrichtungen ist der Gaspreis auf zwölf Cent brutto pro Kilowattstunde und für Wärme auf 9,5 Cent brutto pro Kilowattstunde begrenzt worden.
Bei Spreegas wird der Geschäftsführerin zufolge derzeit „mit Hochdruck“ daran gearbeitet, „die Kundenanschreiben mit den zum jeweiligen Vertrag passenden Informationen für den Versand vorzubereiten“. Für die Kunden besteht kein eigener Handlungsbedarf, sagt Unternehmenssprecherin Anke Wislaug.
Die Energiebremse ist allerdings erst eingelegt worden, nachdem der Arbeitspreis, also die Kosten der Spreegas-Abnehmer für den verbrauchsabhängigen Arbeitspreis, zum Jahresstart auf fast das Doppelte des bisherigen Gasbezugspreises erhöht worden war. Ob überhaupt und wie sich die Gaspreis-Senkung ab Mai beim Endkunden wirklich spürbar auszahlen wird, ist noch unklar.
Grundversorger in Cottbus bei Sparfüchsen wieder im Rennen
Der Blick auf die Ausgaben für Gas und Strom bleibt angeraten. Lokale Grundversorger, oft sind das auch die örtlichen Stadtwerke, halten seit der aktuellen Energiekrise im Preiskampf der Strom- und Gasanbieter aber wieder ordentlich mit - auch bei Sparfüchsen. Denn bisherige Billiganbieter, die auf dem Spotmarkt einen Teil des schon an die Kunden vertraglich verkauften Stromes zu aktuellen Preisen spontan zugekauft haben, haben jetzt schlechtere Karten als langfristige Einkäufer. Die Schnäppchenzeit am Strom- und Gasmarkt ist vorerst vorbei und das Angebot, wenn auch nicht geringer, aber deutlich teurer als vor dem Russland-Ukraine-Krieg. Verbraucherschützer raten für den Fall, dass ein bisheriger Anbieter die Preise stark erhöht, den Wechsel in die Grundversorgung in der Wohnregion zu prüfen. Denn die Grundversorger bieten inzwischen vergleichsweise günstige Preise.