Rotes Flatterband verweigert allen Pendlern aktuell den Zutritt zum Bahnsteig, der Zug jagt ungebremst durch die Station. Auf der Strecke des RE2 zwischen Cottbus und Berlin entfällt noch für über zwei Monate ein Halt – wegen Schäden am Bahnsteig.
Wer von Kolkwitz aus in Richtung Berlin möchte, hat für die nächsten beiden Monate längere Wege zu gehen, um an sein Ziel zu kommen. Denn noch voraussichtlich bis zum 10. November 2023 halten in der Kommune keine Züge des RE2, die sonst von Cottbus über den Spreewald bis nach Berlin und von dort weiter nach Nauen verkehren.
An der Begrenzung des Bahnsteigs in Kolkwitz liegen mehrere Betonstücke, die augenscheinlich an der zum Gleis gerichteten Seite auf mehreren Metern fehlen.

RE2 kann in Kolkwitz über Monate nicht halten

„Die Sperrung des Bahnsteiges ist notwendig, da die Zuglänge beim Halt in den Sperrbereich reicht“, erklärt ein Bahnsprecher auf Anfrage von LR.de. „Ein Öffnen aller Türen ist somit nicht möglich.“ Auf der Strecke des RE2 verkehren seit dem Fahrplanwechsel fünf teil modernisierte Doppelstockwagen, die über 500 Fahrgästen Platz bieten.
An der Bahnsteigkante sind mehrer Betonstücke abgebrochen, die derzeit noch am Rande des Bahnsteigs liegen.
An der Bahnsteigkante sind mehrer Betonstücke abgebrochen, die derzeit noch am Rande des Bahnsteigs liegen.
© Foto: Lukas Märkle
Beschädigt ist am Kolkwitzer Bahnsteig nur ein vergleichsweise kurzer Abschnitt. Und nach Bahn-Angaben geht man hier derzeit auch nicht von mutwilliger Zerstörung aus.
Aber warum dauern die Arbeiten so vergleichsweise lange an? Kolkwitz hat, genau wie Kunersdorf und Raddusch, erst seit dem Fahrplanwechsel im Dezember vergangenen Jahres wieder einen dauerhaften Halt des RE2. Kunersdorf und Kolkwitz werden dabei abwechselnd angefahren. In Raddusch hält der Zug hingegen stündlich.

Bauarbeiten bei RE2 zwischen Cottbus und Berlin im September

„Für die Instandsetzung sind umfangreiche Arbeiten im Sicherheitsbereich des Gleises notwendig. Hierfür sind aufwändige Gleissperrungen nötig“, so der Bahnsprecher weiter.
„Ab 10. September 2023 gibt es bereits eine geplante Sperrung des Abschnitts, in die die Arbeiten integriert werden können. Zusätzliche Sperrungen sind ohne wesentlichen Eingriff in den Bahnbetrieb auf der RE 2 nicht möglich.“
Derzeit prüfe man noch die Möglichkeit „temporärer Sperrungen“, heißt es. Doch auch die haben einen Haken. „Dies beinhaltet aber einen wesentlich höheren Kostenfaktor in der Ausführung und für die notwendigen zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen.“
Wer aktuell von Kolkwitz nach Berlin reisen möchte, muss daher vorerst auf den Halt im Kolkwitzer Ortsteil Kunersdorf ausweichen oder über Cottbus fahren. Cottbus ist mit verschiedenen Busverbindungen oder der RB43, die vom Bahnhof Kolkwitz Süd alle zwei Stunden verkehrt, erreichbar.
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