Schon zum zweiten Mal sind für eine der größten Breitensportveranstaltung der Lausitz Schwimmer im kühlen oder lauwarmen Nass – je nach eigenem Empfinden – baden gegangen.
Mit dem traditionellen 24-Stunden-Schwimmen wollen die Rettungsschwimmer der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) neben dem Spaß an der Bewegung im Wasser aber auch auf die Wichtigkeit des Schwimmen-Könnens und Schwimmen-Lernens aufmerksam machen. Das Schwimm-Event stand diesmal unter dem Motto „Auf dem Weg zum Cottbuser Ostsee“.

100 Bahnen an zwei Tagen

Eine routinierte Schwimmerin im 50-Meter Becken war auch Gabriele Ochmann aus Ruben, die normalerweise im Laasower See baden geht. Sie ist schon seit 20 Jahren beim 24-Stunden-Schwimmen in der Lagune dabei. Am Freitag hatte sie 60 Bahnen absolviert, am Samstagvormittag 40 Bahnen. Und gegen 10 Uhr war ein Ende noch nicht abzusehen.
Gabriele Ochmann startete für den Macht los e.V. Cottbus. „Ich bin dabei, weil es eine schöne Sache ist“, erklärte sie in einer kleinen Pause und fügte hinzu: „Das ist gelebte Inklusion, noch inklusiver geht´s doch eigentlich nicht. Ich bin hier mit mehreren physisch und geistig behinderten Klienten. Dass sie hier teilnehmen können, ist eine tolle Sache.“

Vater und Sohn schaffen 2,3 Kilometer

Fast als Schwimm-Profi erwies sich am Samstag Steffen Kahle. 1 200 Meter hatte er zurückgelegt und wollte noch mindestens weitere 100 Meter schaffen. Auch sein Sohn Jean war schon 1 000 Meter geschwommen. „Wir sind zum ersten Mal dabei, wie unsere Mama und die Schwester von Jean auch mitmachen.
„Wir schwimmen für die Bauhausschule und den Fußballverein VfB Cottbus“ erklärte Steffen Kahle und versprach Sohnemann Jean viel Freude beim anschließenden Rutschen auf der Riesenrutsche, beim Tauchen und beim Eisschlecken.“
Eine der „Zählerinnen“, die ganz genau die Schwimmerinnen und Schwimmer auf „ihrer“ Bahn beobachtete war Jule Kassner. Sie ist Mitglied der DLRG und war zum zweiten Mal beim Cottbuser 24-Stunden-Schwimmen dabei.

Genauer Blick auf die Bahnen

„Es macht großen Spaß, die DLRG bei dieser Veranstaltung zu unterstützen. Gestern habe ich zweieinhalb Stunden hier gesessen und heute sind es schon dreieinhalb. Wenn man die Bahnen gut beobachtet, kann das ganz entspannt sein“, erzählte sie, während sie sich nach kurzer Ablenkung durch den RUNDSCHAU-Reporter wieder auf die Beobachtung „ihrer“ Bahn konzentrierte.
Sehr zufrieden über die große Beteiligung zeigte sich der Pressesprecher der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), Robert Büschel: „Das ist der Hammer. Die Bahnen sind voll. Und auch in der Nacht war nie richtig Ruhe. Immer waren Schwimmer im Becken unterwegs. Jetzt am Samstagvormittag gibt es noch mal einen neuen Aufschwung. Dann kommen noch einmal viele Schulklassen hierher.“
Das 24-Stunden-Schwimmen sei sehr wichtig, um auf die Notwendigkeit des Schwimmen-Könnens im tiefen Wasser aufmerksam zu machen. „Und einmal im Jahr ist es eben auch wie ein Familientreffen in der Lagune“, fügte der engagierte Rettungsschwimmer hinzu.