Die zunehmende Trockenheit lässt Lausitzer Hobbygärtner auf den sandigen Böden der Region auch schier verzweifeln. Pflanzenzüchter haben sich längst auf die sich verändernden klimatischen Bedingungen eingestellt. Und auch das Branitzer Gartenfestival, das vom 19. bis 21. Mai 2023 zum elften Mal ins Reich des Fürsten Pücklers lockt, stellt sich dem Thema.
Fast 50 Gärtnereien, Baumschulen und Züchter werden in der historischen Schlossgärtnerei im Branitzer Park vertreten sein. Ein Wiedersehen gibt es unter anderem mit der Staudengärtnerei Klenart aus der Gartenstadt Erfurt. Geschäftsführer Pascal Klenart hat keine Sorge, dass er Gärten auch bei zunehmenden Wetterextremen wie großer Trockenheit zum Blühen bringen kann. Das Portfolio an Stauden an den so unterschiedlichen Standorten dieser Erde sei einfach riesig. Aus vielen ließen sich Pflanzen für unsere Region kultivieren.

Stauden-Fachmann schwört auf Salbei und Pfingstrosen

Er kennt das von seinen Kunden: Sie wollen am liebsten Pflanzen, die viel blühen, Trockenheit vertragen und pflegeleicht sind. Die gibt es, und die bringe seine Gärtnerei auch nach Cottbus mit. Salbei zum Beispiel sei eine Pflanze, die lange blühe, einen schönen Blattschmuck habe und stressverträglich sei. Oder die Prachtkerze: „Am richtigen Standort blüht die von Ende Mai bis Oktober“, schwärmt Pascal Klenart. Aber auch ein Klassiker wie die Pfingstrose trotze hiesigen Verhältnissen erstaunlich gut, weiß der Fachmann. Ihr Geheimnis sei die große Speicherwurzel.
Eine Hummel an wildem Salbei. Staudengärtner Pascal Klenart aus der Gartenstadt Erfurt schwört auf Salvien. Sie blühen lange und sind stressresistent.
Eine Hummel an wildem Salbei. Staudengärtner Pascal Klenart aus der Gartenstadt Erfurt schwört auf Salvien. Sie blühen lange und sind stressresistent.
© Foto: Corinna Janßen

Fachmann rät: So sind Pflanzen bei Trockenheit gut versorgt

Und er hat auch gleich ein paar Tipps für Lausitzer Hobbygärtner in petto. Um gerade auf sandigen Böden den Pflanzen ausreichend Wasser zu bieten, empfiehlt er eine zwei bis drei Zentimeter dicke Mulchschicht. Die halte Feuchtigkeit und Unkraut fern. Geeignet seien ein Holzfaser-Kompost-Gemisch, aber auch mineralischer Mulch oder selbst Rasenschnitt. Beim Gießen sei er radikal, sagt der Staudenspezialist. Sein Motto: „Lieber einmal weniger, dafür ordentlich.“
Wer sich für das Thema Trockenheitsverträglichkeit interessiert, dem empfiehlt Olga Steinberger-Kochubey, Managerin des Gartenfestivals beim Cottbuser Messeveranstalter Pool Production, zudem einen Blick in die Pflanzengarderobe gleich in der Nähe des Eingangs. Dort werde unter anderem eine Samenmischung angeboten, die das in Jänschwalde (Spree-Neiße) ansässige Unternehmen Nagola Re extra für das Branitzer Gartenfest zusammengestellt hat. Die Fachleute von Nagola Re wissen, was in ein solches Tütchen gehört. Samen von elf verschiedenen heimischen Wiesenblumen haben sie gemixt – darunter Kornrade, Kornblume, Wiesensalbei, Klatschmohn und Färberkamille. Der Betrieb hat sich der Bewahrung und Wiederherstellung von abwechslungs- und artenreichen Lebensräumen verschrieben und lässt Teile der Lausitzer Bergbaufolgelandschaft blühen.

Auch der Gartenboden wird in Cottbus analysiert

Wer sich für die Bodenverbesserung interessiert, für den hat Olga Steinberger-Kochubey gleich zwei Festivaltipps. Der erste sind Schafwollpellets. Im Boden quellen sie auf und speichern Wasser. Und der zweite: Ein Fachmann eines Gartendüngerherstellers bietet am Samstag, 20. Mai, in der Zeit von 11 bis 13 Uhr Bodenanalysen an und berät, wie der Gartenboden bei Problemen verbessert werden kann. Wer Interesse hat, sollte an verschiedenen Stellen seines Gartens etwa spatentief Erde entnehmen, diese mischen und etwa einen Liter zur Analyse mitbringen. Wer sich in Sachen Rasen beraten lassen will, bringt einfach einen zehn mal zehn Zentimeter großen Rasenausstich zur Untersuchung mit.
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