Galeria Karstadt Kaufhof schließt, nach Angaben des Gesamtbetriebsrats, 52 der noch verbliebenen 129 Filialen in ganz Deutschland. Auch die Zukunft der Filiale in Cottbus ist offenbar entschieden. Wie fällt die Entscheidung aus?
„Insgesamt werden somit weit über 5000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz verlieren“, so der Gesamtbetriebsrat. „Dies ist ein rabenschwarzer Tag.“ Das Nachrichtenportal „Business Insider“ berichtet, unter Berufung auf Managementkreise, welche Standorte geschlossen werden sollen. Darunter ist auch die Filiale in Cottbus.
Die hiesige Filiale soll demnach neben 21 weiteren Filialen in ganz Deutschland zum 30. Juni 2023 geschlossen werden. Neben Cottbus sollen auch folgende Filialen von einer Schließung betroffen:
- Celle
- Coburg
- Duisburg
- Erlangen
- Gelsenkirchen
- Hagen
- Hamburg-Wandsbek
- Hamburg-Harburg
- Leipzig Neumarkt
- Leverkusen
- München Bahnhof
- Neuss
- Nürnberg
- Nürnberg-Langwasser
- Offenbach
- Paderborn
- Regensburg Neupfarrpfalz
- Saarbrücken
- Siegen
- Wiesbaden
Oberbürgermeister in Cottbus bedauert Schließung
Der Cottbuser Oberbürgermeister Tobias Schick (SPD) bewertet die mutmaßliche Schließung der Filiale als bedauerlich, vor allem für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch für die Innenstadt sei das Aus ein herber Schlag.
Die Stadt Cottbus werde nun alles unternehmen, was der Belebung des Standortes dienen kann und entsprechende Aktivitäten der Gebäude-Eigentümer unterstützen, heißt es aus dem Rathaus.
Mit dem Eigentümer habe es bereits mehrere Gespräche gegeben. Dabei sind auch das Blechen-Carré und die gesamte Innenstadt zwischen Altmarkt, Sprem, Spreegalerie und Stadtpromenade im Blick. Denn: „Wir werden dort keine zweite Brache haben“, so Oberbürgermeister Schick.
81 Filialen von Galeria sollen erhalten bleiben
In der Cottbuser Filiale des Warenhauskonzerns sind insgesamt 80 Mitarbeiter beschäftigt. Mitarbeiter und Gewerkschaftsvertreter hatten sich bis zuletzt für den Erhalt der Filiale eingesetzt.
Vor Ort in Cottbus ist die Filiale am Montagnachmittag bereits vorübergehend geschlossen. Laut eines Aushangs findet dort seit 14 Uhr eine Betriebsversammlung statt.
Laut „Business Insider“ sollen die betroffenen Mitarbeiter nun in eine Transfergesellschaft wechseln können oder eine Sozialplanabfindung nach Insolvenzrecht erhalten.
Bis zum 31. Januar 2024 sollen dann 31 weitere Standorte des Unternehmens geschlossen werden. Dabei handelt es sich um die folgenden Filialen:
- Bayreuth
- Berlin-Charlottenburg
- Berlin-Müllerstraße
- Bielefeld
- Braunschweig
- Bremen
- Darmstadt
- Dortmund
- Düsseldorf Schadowstraße
- Essen
- Esslingen
- Frankfurt Zeil
- Hanau
- Heidelberg Bismarckplatz
- Hildesheim
- Kempten
- Krefeld
- Leonberg
- Limburg
- Lübeck
- Mönchengladbach
- Oldenburg
- Pforzheim
- Reutlingen
- Rosenheim
- Rostock
- Schweinfurt
- Siegburg
- Stuttgart-Eberhardt-Straße
- Viernheim
- Wuppertal.
Zweites Insolvenzverfahren für Galeria innerhalb von drei Jahren
Damit verbleiben vorerst 81 Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof, die weiter betrieben werden sollen.
Der Konzern hatte Ende Oktober vergangenen Jahres zum zweiten Mal innerhalb von weniger als drei Jahren Rettung in einem Schutzschirm-Insolvenzverfahren suchen müssen. Als Grund für die Lage des Unternehmens nannte Konzernchef Miguel Müllenbach damals in einem Mitarbeiterbrief die explodierenden Energiepreise und die Konsumflaute in Deutschland.
Schlagwörter
Cottbus