Kurz nachdem das Insolvenzverfahren für die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof wurde, hat es nun erste Tarifverhandlungen für die 17.400 Beschäftigten gegeben. Die Gewerkschaft Verdi hat am 10. Februar gegenüber dem Unternehmen Galeria eine bessere Bezahlung gefordert. Denn die Mitarbeiter, darunter auch die 80 in der Cottbuser Filiale, hatten 2020 nach der ersten Insolvenz mit einem Sanierungstarifvertrag deutlich weniger Gehalt bekommen: für einen Vollzeitbeschäftigten bis zu 5500 Euro weniger Jahresgehalt. Dieser war im Oktober gekündigt worden. Laut Verdi müssten jetzt wieder die Flächentarifverträge des Einzelhandels gelten.
Warum es bisher keine Einigung von Verdi und Galeria gegeben hat
Zudem forderte die Gewerkschaft unter anderem eine Wertschätzungszulage von monatlich 1000 Euro für die Beschäftigten, die ihren Arbeitsplatz verlieren, für die letzten drei Monate ihres Beschäftigungsverhältnisses. Das Unternehmen habe die Forderungen zur Kenntnis genommen – sie seien nach erster Bewertung jedoch nicht mit dem vorgelegten Insolvenzplan in Einklang zu bringen. „In den Verhandlungen hat die Bundestarifkommission ein Management erlebt, das keine anderen Antworten für die Zukunft der Warenhäuser hat als Sparen bei den Beschäftigten“, resümierte Verdi-Verhandlungsführer Marcel Schäuble. Doch für die Managementfehler müssten die Manager selbst geradestehen. Die Gespräche sollen am 22. Februar fortgesetzt werden.
Unterdessen bleibt die Lage bei der angeschlagenen Warenhauskette und auch am Standort Cottbus ungewiss. Im März soll sich entscheiden, welche der 129 Filialen fortgeführt werden. Laut Gesamtbetriebsrat sollen 81 der Filialen geschlossen werden. Momentan laufen laut Unternehmen Verhandlungen mit den Vermietern der Immobilien und möglichen Erwerbern einzelner Filialen.
Weitere Artikel über die insolvente Warenhauskette finden Sie auf unserer Themenseite „Galeria Kaufhof Karstadt in Cottbus“ auf LR.de.
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