Ein Hof wie im Märchen: Zwei Blockbohlenhäuser, die mit viel Liebe zum Detail und ökologischem Bewusstsein saniert wurden. Eine alte spreewaldtypische Scheune, die in der Wendenkönigstraße ab- und am Willischzaweg 44 wieder aufgebaut wurde. So sieht für Franziska Mydlak aus Cottbus der ganz persönliche Traum vom „bäuerlichen Leben“ aus. Im Herbst 2020 will sie mit ihrem Mann und ihrer Tochter in den Hof „Kauper 63“ einziehen. Im Rahmen der Aktion „Advent auf den Höfen“ öffnet sie ihr Anwesen schon vorab für die Besucher.

Brot backen und Kuchen schlemmen

„Ich hoffe, dass auch viele Burger kommen“, sagt sie. Die Scheune wird für diesen Tag leer geräumt und Räucheröfen reingestellt. Eine Märchenerzählerin soll auf dem Schlitten vor dem Feuer sitzen und die Gäste unterhalten. Strohsterne können gebastelt werden. „Wirklich schöne Strohsterne“, betont Mydlak.
Der Brotback-Ofen ist in Betrieb, Zuckerkuchen, Waffeln, Kesselgulasch, Getränke werden angeboten. Streichelzoo und Ponyreiten sollen die Kleinen unterhalten. Die Cottbuserin scheut keinen Aufwand bei dem Spektakel. „Es muss so sein, dass es auch mir gefällt“, begründet sie. Inspiriert habe sie die Adventsstadt Quedlinburg (Sachsen-Anhalt).

Rumpelguste fährt in Burg von Station zu Station

Die Aktion „Advent auf den Höfen“ in Burg erlebt in diesem Jahr ihre Premiere. Die Burger Tourismuschefin Nicole Schlengel will damit an den Erfolg der Langen Nacht der Kunst- und Handwerkshöfe im August anknüpfen. „Das Konzept wurde winterlich herausgeputzt“, sagt sie. 13 Höfe beteiligen sich. „Viele waren von der Idee sofort begeistert“, sagt sie. Die Gäste können mit der Rumpelguste von Station zu Station fahren. Viele Burger nutzen erfahrungsgemäß aber auch das Fahrrad.

Stopp in der Hofbrennerei

Mit einem „vollen Haus“ rechnet Arno Ballaschk, der die Burger Hofbrennerei an der Schwarzen Ecke seit zwölf Jahren betreibt. Sein Single-Malt-Whisky wird aus über Buchenholz geräuchertem Gerstenmalz gebrannt und muss mindestens drei Jahre in kleinen Weißeichenfässern lagern. Auf der größten deutschen Whisky-Messe in Frankfurt/Main wurde er 2015 dafür mit Bronze ausgezeichnet. Den einzigartige Aroma führt er auf „das besondere Klima im Spreewald“ zurück.
Er produziert auch Obstbrände und -geiste. Die Destillieranlage wurde von einem der erfahrensten Kesselbauern Deutschlands als Einzelstück gefertigt und ist die einzige hybride offene Verschlussbrennerei weltweit. Wie das alles funktioniert, will er den Gästen an diesem Tag erklären. Auch Verkostungen wird es geben. „Das passt ganz gut zur Jahreszeit“, sagt er.

Heilpraktikerin bietet Wohlfühlmassagen

Ganz bewusst auf Entspannung setzt Nadine Kuhla vom Adelinenhof. Die Heilpraktikerin bewohnt das abseits gelegene Anwesen seit rund acht Jahren mit ihrem Mann und ihren drei Kindern. „Adeline Kratofile hieß die Vorbesitzerin“, erzählt sie. Diese Frau, die ein Hektar Boden selbst bewirtschaftete, habe sie beeindruckt. An sie soll der Hofname erinnern.
Wohlfühlmassagen, Klangschalentherapie und Meditation stehen bei ihr auf dem Programm. „Ich will zeigen, was ich mache“, sagt Kuhla. Das Angebot wird durch Schaubacken, Weihnachtslieder auf der Trompete und einem Bastelstand, den die Kinder betreuen, ergänzt. „Ich bin gespannt, wie viele Menschen den Weg zu uns finden“, sagt sie.

Besondere Angebote verlängern Saison im Spreewald

„Im Winter wird es traditionell etwas ruhiger im Spreewald“, erzählt Nicole Schlenger. Mit speziellen Programmen wie im Wellness- und Gesundheitsbereich will man den Touristen auch in der kälteren Jahreszeit schmackhaft machen. „Burg ist zu jeder Zeit einen Besuch wert“, sagt Schlenger.
Mit insgesamt 531 971 Übernachtungen im Jahr 2018 behauptet der Kurort seinen vorderen Platz unter den Reisezielen im Land Brandenburg. Selbst im Winter 2017/18 ist die Zahl der Übernachtungen um 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

13 Höfe beteiligen sich an der Aktion „Advent auf den Höfen“ am 14. Dezember von 14 bis 20 Uhr in Burg.

In der Heimatstube Burg werden Märchen erzählt, um 19 Uhr gibt es ein Adventskonzert im Kerzenschein.

Im Töpferstübchen Möbert wird das Keramikhandwerk vorgeführt.

Im „Natur Nah“ gibt es eine kulinarische Reise durch den Spreewald.

Im Naturkostladen Priroda wird ein Wichtelmarkt mit Spendenaktion für den Brandenburger Wünschewagen organisiert.

In der Trachtenstickerei Dziumbla erzählt Marga Morgenstern Weihnachtsgeschichten unterm Drehboom.

In der Spreewald Kräuterey verkaufen die Lebenshilfe-Werkstätten weihnachtliche Produkte.

Der Hof „Kauper 63“ wird von Familie Mydlak geöffnet.

In den Spreewald Apartments „Grüner Wald“ gibt es Geschenkideen und einen Verpackungsservice.

„Rosenrot & Feengrün“ bieten Kleinkunstwerke von bekannten Brandenburger Künstlern.

Am Bootshaus Rehnus starten Kahnfahrten.

In der Burger Hofbrennerei gibt es Führungen.

Im Barfuß-Park können Weihnachtsgeschenke und -deko gebastelt werden.

Im „Adelinenhof“ werden Wohlfühlmassen und Meditations-Schnupperkurse angeboten.

Die Rumpelguste startet zu jeder vollen Stunde sowie 13.30 und 19.30 Uhr vom Festplatz aus und hält an jedem Hof an.