Die Spielenden versetzen sich alle in ein Forscherteam. Sie sammeln Daten, um neue Erkenntnisse über den Klimawandel zu erlangen. Außerdem retten sie die kleinen, süßen Eisbären vor dem Ertrinken.
Da ist vor allem Teamwork und Kommunikation gefragt, um die richtigen Entscheidungen zu treffen und gemeinsam dieses kooperative Spiel zu bezwingen.
Spielprinzip
Um bei diesem Spiel nicht zu scheitern, müssen genau 20 Datenmarker gesammelt werden. Dabei gilt es, die Temperatur nicht außer Acht lassen. Wenn die Temperatur über 20 Grad steigt oder die Eisbären ins Wasser fallen und nicht mehr gerettet werden können, ist das Spiel vom Kobold Verlag verloren.
Jede/r Spieler/in bekommt zu Beginn ein Schiff-Tableau. Jedes Rettungsschiff hat unterschiedliche Fähigkeiten. Dabei gibt es schnellere oder langsamere Schiffe. Schiffe, welche mehr oder weniger Eisbären aufnehmen können. Außerdem besitzt jedes Rettungsschiff auch noch Spezialfähigkeiten, welche auf dem Tableau gekennzeichnet sind. Zusätzlich zu dem Tableau gibt es ein jeweiliges Schiff in Form eines Miniatur-Aufsteller.
Das Spielbrett ist in verschiedene Bereiche eingeteilt, zum einen gibt es die Temperaturleiste, die Datenmarkerleiste, der Platz für die Warnmaker sowie die Positionskarten für die Datenmarker. Auf dem Spielplan werden die Eisplättchen beliebig verteilt sowie die Hilfsplättchen, Basisplättchen und Ozeanplättchen.
Auf den Eisplättchen werden die verschiedenen Eisbären nach einer bestimmten Vorgabe verteilt. Dabei gibt es Bärenjunge, Bärenweibchen und Bärenmännchen.
Zusätzlich wird auch noch ein Datenmarker auf den Spielplan gelegt. Die Position wird mithilfe von Handkarten ermittelt.
Der Temperaturmarker wird auf den Wert Minus 4 der Temperaturleiste gelegt. Es wird ein Warnmaker für die erste Runde gezogen. Dieser gibt an, welche Temperatur nicht überschritten werden darf.
Pro Spielzug eines Spielers gibt es drei Phasen.
Wobei in der ersten Phase vier Aktionen zur Verfügung stehen. Diese sind:
a.) Das Schiff bewegen.
b.) Eisbären aufnehmen/Datenmarker einsammeln.
c.) Eisbären abladen (bei den Basisplättchen).
d.) Das Eis brechen (dadurch sinkt die Temperatur um 2 Grad nach unten, es muss aber ein neuer Warnmaker gezogen werden).
Wurde ein Datenmarker eingesammelt, wird eine weitere Karte gezogen und die Position des nächsten Datenmarkers zu bestimmen. Der eingesammelte Datenmarker kommt auf die dafür vorgesehen Leiste. Nach drei gesammelten Datenmarken können die Schiffe auch noch zusätzliche Aktionen freischalten.
Bewegt sich ein/e Spieler/in auf ein Hilfsplättchen, darf er/sie eine Karte vom Hilfskartenstapel ziehen und bekommt eine zusätzliche, nützliche Aktion.
Danach kommt es zur Vermehrungsphase. Dabei wird geschaut, ob eine Vorgabe zutrifft. Mit einem 20-seitigen Würfel wird ermittelt welche Eisscholle geprüft werden muss.
Somit vermehren oder wachsen die Eisbären. Das hängt davon ab, wie viel oder welches Geschlecht von Eisbären sich auf einer Eisscholle befinden.
Im Anschluss kommt es zur Temperaturanstiegs-Phase
Der Temperaturwürfel kommt zum Einsatz. Er zeigt an, um wie viel Grad die Temperatur ansteigt.. Ist die Temperatur höher als der Warnmarker angibt, schmilzt die jeweilige Eisscholle auf dem Spielplan. Befinden sich Eisbären auf dieser Eisscholle, können sich diese nur noch auf die nächstgelegene Eisscholle retten. Sind dort aber schon drei Eisbären vorhanden, gilt diese als besetzt und die Eisbären fallen ins Wasser.
Danach setzt die Eisschmelze ein. Die Eisscholle versinkt im Meer und die Temperaturleiste klettert um 5 Grad nach unten. Danach wird ein neuer Warnmarker gezogen. Nun gilt es diese Temperatur im nächsten Spielzug nicht zu überschreiten.
Kann der Eisbär nicht mehr gerettet werden und droht zu ertrinken, kann ein Helikopter vom Basisplättchen geordert werden. Diese Möglichkeit besteht 6-mal im Spiel, danach sind die Flüge aufgebraucht.
Nach diesen 3 Phasen ist der/die nächste Spieler/in an der Reihe und beginnt mit seinen Aktionen und Phasen.
Youtube Rettet die Eisbären - Spielüberblick in nur 1Minute!
Fazit
Als ich dieses Brettspiel mit Marcus zum ersten Mal bei den B-Rex Tagen in Merseburg (September 2020) in den Fingern hielt, war ich von Anfang an begeistert.
Durch Corona und dem Ever Given-Vorfall kam dieses Spiel knapp 5 Monate später in den Handel als geplant. Ich würde sogar vermuten, wäre es eher in den Handel gekommen, hätte es eine gute Chance gehabt für die Empfehlungsliste zum Spiel des Jahres 2021.
Denn ich finde, dieses Brettspiel hat alles, was es braucht. Es hat eine schöne Optik. Die Eisbären-Figuren sehen einfach nur zuckersüß aus. Es wird auf eine Problematik aufmerksam gemacht, die selbst junge Brettspieler/innen immer wieder ins Gedächtnis gerufen werden sollte. Es zeigt, wie wertvoll unser Planet ist.
Aber auch die Miniatur-Schiffe und die restlichen Materialien sind optisch passend gestaltet.
Auch wenn es einige Aktionen gibt, die im Spiel beachtet werden müssen, sind die Regeln schnell erlernbar und auch das Regelheft ist sehr gut strukturiert.
Man vergisst vielleicht schnell, dass ein neuer Datenmarker aufgedeckt werden muss, aber die Erinnerung kommt schnell wieder.
Ich würde empfehlen, dass ein Spielender das Spiel leitet und darauf achtet, dass die Daten- und Warnmarker aufgedeckt sowie verteilt werden. Und sich auch um die Temperaturanstiegsphase und Vermehrungsphase kümmert.
Nichtsdestotrotz hat dieses kooperative Spiel in meinen Augen nicht das Problem eines Alpha-Spielers, weil sich alle gleichermaßen beraten müssen, was der nächste sinnvolle Zug ist.
Trotzdem sollte man sich nicht von dem Cover und von den süßen Eisbären-Miniaturen beeinflussen lassen. Es ist ein ganz schön kniffliges und herausforderndes Spiel, bei dem nicht gleich jede Partie gewonnen ist und auch eine Portion Glück mitspielt. Aber auch bei verlorenen Partien hatte ich immer ein sehr positives Gefühl.
Dieser Artikel gehört zu unserer Serie Brettspiel-Test.