Doch auch Feinschmecker-Ratten bevorzugen nur den besten Käse der Stadt. Dies ist gar nicht so einfach, denn unter den ganzen Käsesorten befindet sich auch giftiger Käse, der natürlich nicht an all die hungrigen Mäulern verfüttert werden sollte.

Spielprinzip


Die Spielenden planen hinter ihren Sichtschirmen ihre Spielzüge. Neben den Sichtschirm bekommen die Spielenden auch noch sieben Ratten-Token. Diese symbolisieren die Anzahl der Ratten in ihrem Clan. Außerdem bekommen sie eine zusätzliche Ablage-Karte, wo die verirrten Ratten und die toten Ratten später Platz finden. Zusätzlich gibt es noch zwei Käsesorten zu Beginn des Spiels.
Spieletest: Ratland vom Verlag Eclipse Editorial
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© Foto: Sebastian Schubert
Pro Spielrunde wird eine Ereigniskarte sowie Käsekarte gezogen. Danach verteilen die Spielenden ihre Ratten auf dem Spielertableau. Auf dem Spielertableau befinden sich verschiedene Bereiche. Die Kinderstube, der linke und rechte Kanal, die Vorratskammer sowie die Kanalisation-Wege zur Müllkippe, Stadt und zu den Feldern. Wie es sich für eine gute Rattenbehausung gehört, gibt es auch noch eine Krankenstation, wo vergiftete Ratten geheilt werden können.
Legt einer der Spielenden seine Ratten-Token auf die Kinderstube, vermehrt sich der Rattenclan. Durch den linken oder rechten Kanal kann der/die linke sowie rechte Sitznachbar/in angegriffen werden. In der Vorratskammer wird der gesammelte Käse gelagert. Die Vorratskammer sollte stets von Ratten bewacht werden, damit kein Käse durch Angreifer verloren geht.
In den Kanalisation-Wegen geht man auf die Suche nach Nahrung in Form von weiteren Käsesorten.
Nachdem die Spielenden ihre Auswahl getätigt haben, wird der Sichtschirm entfernt. Greifen mehr Ratten eine/n Spieler/in an, als Ratten zur Verteidigung abgestellt worden sind, beginnt das Käse stehlen.
Je nachdem wie viele Ratten in der Kinderstube liegen, bekommen die Spielenden mehr Ratten in ihren Vorrat. Falls der/die Spieler/in sich für die Kanalisations-Wege entschieden hat/haben, wird auf der Käsekarte geschaut, welcher Käse zum jeweiligen Ort gehört. Pro Ort (Müllkippe, Stadt, Felder) gibt es unterschiedliche Käsesorten.
Spieletest: Ratland vom Verlag Eclipse Editorial
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© Foto: Sebastian Schubert
Diese werden in den blickdichten Stoffbeutel gelegt und gemischt. Die Spielenden ziehen so viel Käsestücke, wie Ratten zur Suche ausgesandt worden sind.
Dabei gibt es verschiedene Bedeutungen der Käsesorten:
  • oranger Käse (zählt zweifach)
  • gelber Käse (zählt einfach)
  • weißer Käse (ist eine Niete)
  • schwarzer Käse (tote Ratte, die Ratte kommt auf die Friedhofskarte)
  • lila Käse (vergiftete Ratte, die Ratte kommt in die Krankenstation)
  • blauer Käse (verirrte Ratte, die Ratte kommt auf die Verirrt Karte und muss eine Runde aussetzen, danach kann diese Ratte wieder mitspielen)
Spieletest: Ratland vom Verlag Eclipse Editorial
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© Foto: Sebastian Schubert
Pro Runde muss auch noch beachtet werden, dass die Spielenden ihre Ratten versorgen können. Je nachdem wie viele Ratten die Spielenden besitzen, muss dementsprechend viel Käse in der Vorratskammer liegen. Ist nicht genug Käse vorrätig, sterben leider die jeweiligen Ratten im Clan und kommen auf die Friedhofskarte.
Unter den Ereigniskarten befinden sich Karten, die das Ende des Spieles signalisieren, dabei kann das Spiel nach fünf oder neun Runden zu Ende sein, dies kommt darauf an, wann eine Schlusskarte gezogen wird.
Wurde eine Schlusskarte gezogen, werden die Ratten gezählt. Jede überlebende Ratte zählt einen Punkt, jede Gestorbene einen Minuspunkt. Der/die Rattenkönig/in mit den meisten Ratten gewinnt das Spiel.

Fazit

Dieses Ärger-Spiel ist schön thematisch gestaltet. Was mich sehr positiv überrascht hat, war der hohe Wiederspielwert. Durch die Ereigniskarten, Clan-Karten und das geheime Ziehen der Käsestückchen, kann nicht nur der Schwierigkeitsgrad angepasst werden. Es bietet außerdem noch eine hohe Varianz, wo keine Partie der Anderen gleicht.
Am Besten gelöst finde ich die Ereigniskarten und Schlusskarten, somit kann man nie erahnen, wann das eigentliche Spiel endet. Damit ist Spannung bis in die letzte Runde geboten. Eclipse hat auch noch Blankokarten dazu gelegt, daher können auch noch persönliche Käsekarten sowie Ereigniskarten erstellt werden. So etwas sollte es in vielen anderen Brettspielen auch geben.
Auch wenn ich es corona bedingt nur zu dritt getestet habe, bin ich mir sicher das Rattland umso besser funktioniert, je mehr mitspielen. Das Spiel ist für 2 bis 6 Spieler ausgelegt. Jedoch kann auch ein zweites Rattland verwendet werden, dann können bis zu 12 Spielende daran teilnehmen. Da die Spielzüge parallel gespielt werden, entsteht auch keine große Wartezeit. Bis auf das Ziehen des Käses aus dem Beutel und die Vorbereitung welcher Käse in den Beutel gelegt wird, läuft dieses Spiel in Echtzeit. Dies bevorzuge ich bei Brettspielen in größeren Gruppen.
Dieser Artikel gehört zu unserer Serie Brettspiel-Test.