Spieletest PARKS Kann ein Brettspiel entspannend sein?
Für viele Menschen gibt es nichts, was so beruhigend ist wie eine Wanderung in der Natur. Ein Spaziergang durch den Wald mit herrlichen Aussichten und mosig weichem Boden unter den Füßen. Das Highlight einer jeden Wanderung sind die atemberaubenden Landschaften. Gerne wird versucht diesen Moment in Fotos festzuhalten.
Im Brettspiel PARKS geht es genau um dieses Gefühl und die Alltagsflucht, die eine Wanderung bereit hält.
Bei Parks begeben sich die Spieler in 4 Runden auf Wanderschaft, sammeln Ressourcen mit denen sie Nationalparks besuchen und so Punkte erzielen können.
Zu Beginn einer Runde hat jeder Spieler 2 Wanderer auf dem Startfeld. Vor ihnen liegt ein Wanderweg, der in jeder Runde etwas länger wird. Der Weg besteht aus Feldern, auf denen neue Ressourcen gewonnen, Fotos geknipst oder andere Aktionen ausgeführt werden können.
In jeder Runde wird eine Wetterkarte aufgedeckt. Diese bringt Rabatte, neue Ressourcen und zusätzliche Sonnen- und Wassermarker auf die Felder des Wanderwegs.
Zug um Zug bewegen sich die Wanderer voran.
Kommt ein Wegbeschreiter ins Ziel, ist es Zeit seine gesammelten Ressourcen auszugeben. Jeder Wanderer kann sich im Ziel entscheiden, ob er sich einen der ausliegenden Parks kauft, vorerst nur reserviert oder sich eine neue Ausrüstung zulegt. Für den ersten Wanderer auf einer Aktion gibt es oft einen Bonus.
Im Kern müssen die Spieler bei PARKS Ressourcen einsammeln und gewinnbringend ausgeben. Hinzu kommt eine kleine Prise Wettrennen. Was soll an diesem Spiel also entspannen? Es ist zum einen das Spielmaterial und die optische Anmutung.
Die 48 unterschiedlichen Nationalpark-Karten, sind wunderschön illustriert und wecken das Verlangen sofort an den abgebildeten Ort reisen zu wollen. Fernwehgarantie!
Sämtliche Marker und Wanderer sind aus passend geschnittenem Holz. Der Startspielermarker ist sogar aus Metall.
Zum anderen ist PARKS ein sehr belohnendes Spiel. Kein Wanderer geht leer aus! Mit jedem Zug gewinnen die Spieler mindestens eine tolle Ressource.
Doch PARKS hat auch seine fiesen Momente. Wenn ein Mitspieler beispielsweise ein Feld zuerst besucht und die Bonusressourcen wegmopst. Oder die ersehnte Nationalpark-Karte vor den eigenen Augen vom Gegner erworben wird.
Hier zeigt PARKS: Schnell sein lohnt sich. Stets gilt es für die Spieler zu entscheiden “Will ich der erste sein und wenig Felder besuchen oder lieber langsam über viele Felder ins Ziel schlendern?”. Beides hat seine Vorteile.
Doch ähnlich wie beim richtigen Wandern sind diese kleinen “Ärgernisse” mit den Wegbeschreitern vergessen, wenn sich der nächste atemberaubende Blick vor einem auftut.
Übrigens ist PARKS auch beim Auf- und Abbau sehr entspannend. Jedes Teil hat in der Schachtel seinen festen Platz und kann nicht verrutschen. Da die vielen Holzressourcen in 2 Einsätzen verstaut sind, fliegt nichts durch die Gegend.
Wer gelegentlich durch die Natur spaziert weiß, dieses Erlebnis geht auch alleine ganz gut. Und genau so ist es auch bei PARKS. In der Solovariante können sich die Spieler alleine auf den Weg begeben, herrliche Landschaften besuchen und den Blick über die Nationalpark-Karten gleiten lassen.
Doch auch hier werden die eigenen 2 Wanderer durch andere Wegbestreiter gestört. Dieses Mal sind es Ranger die möglichst rücksichtsvoll immer vorweg laufen und so die begehrten Wettermarker und Nationalparks weg schnappen.
Am Ende geht es darum trotz dieser scheinheiligen “Helfer” möglichst viele Punkte zu generieren. Anhand einer Tabelle kann der Spieler erkennen, wie gut er abgeschnitten hat.
Doch wem geht es beim Wandern schon ums Ziel?
PARKS besticht vor allem durch seine wunderschöne Optik. Das Regelheft besteht aus wenigen und gut punktierten Regeln, die schnell und zugänglich erlernt werden können.
Wer jedoch spannende Hirnzwirbler erwartet, wird bei PARKS enttäuscht. Dieses Spiel ist seicht und ideal, um den Kopf nach einem anstrengenden Tag frei zu bekommen. Eben wie eine Wanderung auch.
Dieser Artikel gehört zu unserer Serie Brettspiel-Test.