(AFP/roe) Unterdurchschnittliche Ernte bei Getreide und Raps optimistische Erwartungen an den Wein: Das Landwirtschaftsministerium hat am Donnerstag den diesjährigen Erntebericht vorgestellt und auf Herausforderungen durch den Klimawandel verwiesen. Beim Getreide werde die Erntemenge bei rund 44,7 Millionen Tonnen liegen, erklärte das Ressort von Ministerin Julia Klöckner (CDU). Das seien zwar 18 Prozent mehr als im Krisenjahr 2018, aber weniger als im Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2018.
Besonders negativ habe sich die Trockenheit auf den Raps ausgewirkt, heißt es in der Bilanz. Viele Landwirte hätten deshalb ganz oder teilweise auf die Rapssaat verzichtet, weitere Bestände hätten umgebrochen werden müssen. Mit rund 857 500 Hektar sei deshalb 2019 die kleinste deutsche Rapsanbaufläche seit 1996 registriert worden. Erwartet werde dieses Jahr nur eine Rapsernte von knapp 2,9 Millionen Tonnen fast 42 Prozent weniger als im sechsjährigen Durchschnitt.
Auch der Deutsche Bauernverband (DBV) hatte vergangene Woche bei der Vorstellung seiner eigenen Erntebilanz vom Sorgenkind Raps gesprochen und eine unterdurchschnittliche Getreideernte prognostiziert. Wie der DBV verwies nun auch das Ministerium zudem auf große regionale Unterschiede bei der Ernte. Vor allem in Brandenburg und Sachsen-Anhalt drücke sich die Wasserknappheit in sehr niedrigen Hektarerträgen aus. Optimistische Erwartungen hat das Landwirtschaftsministerium hingegen an den Weinjahrgang 2019.
Deutlich wird, dass sich unsere Landwirte verstärkt auf den Klimawandel einstellen müssen, erklärte Klöckner. Dürrehilfen wie im vergangenen Jahr werde es angesichts der Zahlen und Daten jedoch diesmal nicht geben können. Die Bilanz des Ministeriums stützt sich auf festgestellte Erträge erster ausgewerteter Probeflächen aus dem gesamten Bundesgebiet.