Von Bodo Baumert
In Brandenburg ist die Zahl der Unfälle, die durch Senioren verursacht wurden, im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Das geht aus der Unfallstatistik hervor, die in der vergangenen Woche veröffentlicht wurde. Demnach wurden 2018 durch Senioren 18.214 Unfälle verursacht, 420 mehr als im Vorjahr. Auch bei den Unfällen mit Personenschaden, also Toten oder Verletzten, hat die Altersgruppe 65+ zugelegt: 2442 Unfälle gingen auf ihr Konto.
Zum Vergleich: Die Gruppe der jungen Autofahrer bis 25 Jahre, denen ebenfalls eine gesteigerte Gefährdung nachgesagt wird, hat 2018 weniger Unfälle gebaut: 6159 und damit 155 weniger als im Jahr davor. Rückläufig sind auch die Personenschäden durch diese Gruppe. In Sachsen sehen die vorläufigen Zahlen für 2018 ähnlich aus.
Sind Senioren also die gefährlicheren Autofahrer? Die Debatte hat jüngst neue Nahrung bekommen, als der 97-jährige Ehemann der britischen Königin Elizabeth II., Prinz Philip, einen Unfall mit seinem Land Rover gebaut hatte. Nein, sagt Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU): Aus der Unfallstatistik ergeben sich keine Auffälligkeiten. Unfälle können einem 21 Jahre alten Fahrer genauso passieren wie einer 81 Jahre alten Fahrerin.
Dem widerspricht Siegfried Brockmann von der Unfallforschung der Versicherer. Lege man zugrunde, dass viele ältere Menschen gar nicht mehr Auto fahren, ergebe sich schon eine deutliche Auffälligkeit dieser Fahrergruppe.
Sollten Senioren deshalb zur verpflichtenden Fahrprüfung?