Emma Hinze aus Cottbus und Lea Sophie Friedrich haben bei den olympischen Bahnrad-Wettbewerben Silber gewonnen. Die Weltmeisterinnen mussten sich am Montag im Finale den Chinesinnen Bao Shanju und Zhong Tianshi geschlagen geben.
Die neuen Olympiasiegerinnen hatten im Velodrome von Izu zuvor in 31,804 Sekunden einen Weltrekord aufgestellt. Bronze ging an die Russinnen Daria Schmelewa und Anastasija Wojnowa. Friedrich/Hinze verbesserten gleich dreimal den deutschen Rekord, am Ende auf 31,905 Sekunden. Die alte Bestzeit hielten Rekord-Weltmeisterin Kristina Vogel und Miriam Welte.
Nach der Schussfahrt zu Silber jubelte auf der Tribüne auch TV-Expertin Kristina Vogel. Die seit 2018 querschnittsgelähmte Rekord-Weltmeisterin hatte 2012 in London mit Welte Gold im Teamsprint geholt. Neun Jahre später wären Hinze und Friedrich würdige Nachfolgerinnen gewesen, die nebenbei auch den deutschen Rekord dreimal pulverisierten und auf nun 31,905 Sekunden verbesserten.

Chinesinnen waren im Finale zu stark

Schon in der Qualifikation waren etwaige Zweifel beiseite gewischt, als in 32,102 Sekunden der nationale Rekord fiel. Vor allem Hinze fuhr auf der zweiten Position überragend. Vergessen war der Ärger über das Teamquartier im Athletendorf, von dem sich Hinze „geschockt“ gezeigt hatte und das Teamkollege Maximilian Levy „unterirdisch“ fand. Und es ging noch schneller in der ersten Runde. Auch diese Zeit wäre Weltrekord gewesen, hätten die Chinesinnen kurz vorher nicht 31,804 Sekunden auf die Bahn gezaubert.
Auch im Finale waren die Fahrerinnen aus dem Reich der Mitte zu stark. Bronze ging an die Russinnen Daria Schmelewa und Anastasija Wojnowa.
„Wenn das Gold zum Greifen nah ist, ist es im ersten Moment enttäuschend, aber wir haben uns auf dem Podium gesagt, dass wir eigentlich stolz sein können, diese Medaille zu tragen. Manche Athleten träumen davon, wir können sie tragen“, sagte die Mecklenburgerin Friedrich. Emma Hinze haderte ein wenig mit der sehr engen Entscheidung: „Es war superknapp. Wir haben schon gedacht, dass wir sie schlagen können. Das Problem ist: Wenn man Silber gewinnt, hat man trotzdem den Lauf verloren. Dann ist man erstmal enttäuscht. Aber im Nachhinein bin ich gar nicht mehr enttäuscht.“

Oberbürgermeister gratuliert Emma Hinze zu Olympia-Silber

Der Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch (CDU) hat Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich herzlich zum Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio gratuliert: „Ganz Cottbus schaut stolz und mit großer Freude auf diese famose Leistung im Teamsprint. Die Medaille soll Dir gerade wegen des knappen Abstands auf Gold Mut und Zuversicht geben für die weitere Wettbewerbe. Dein Platz auf dem ‚Weg des Ruhms‘ hier in Cottbus ist Dir schon sicher. Wir sind froh, dass Du trotz der Corona-bedingten Widrigkeiten in den zurückliegenden Monaten deine Leistungen der Weltmeisterschaften von 2020 bestätigen konntest.“