Der fünfte Tourstopp der DTM findet auf dem Lausitzring statt. Die Tage vom 18. bis zum 20. August versprechen ein besonderes Erlebnis zu werden, denn: Fans und Renn-Piloten teilen sich die Strecke. Warum dieses Angebot nicht überall möglich ist und es vielleicht für 2023 zum letzten Mal angeboten wird.
Das hatte es beim deutsche Motorsport noch nicht gegeben. Am ersten Augustwochenende waren auf dem Nürburgring nicht nur die Rennpiloten auf der Strecken, sondern auch mehrere Reisebusse. Auf diese verteilt: Knapp 100 Fans, die an der sogenannten Track-Safari teilnahmen. Aus dieser völlig neuen Perspektive erlebten die Teilnehmer den Motorsport so nah wie noch nie.

ADAC Motosportchef Voss: „Vorreiterrolle einnehmen“

„Wir möchten Motorsport greifbarer machen und mit der DTM eine Vorreiterrolle einnehmen, um Rennwochenenden für Fans noch attraktiver zu gestalten“, sagt ADAC Motorsportchef Thomas Voss. Die absoluten Pioniere sind die DTM-Veranstalter damit nicht. So räumt Voss auch ein, dass das Konzept aus Japan übernommen wurde. Allerdings nicht von den Deutschen, sondern bereits von den Engländern. Bei der diesjährigen British GT in Donington fuhren Gäste in den berühmten Londoner Bussen schon im Mai auf der Strecke mit.
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Die Premiere der Track-Safaris am Nürburgring hat dennoch für Begeisterung gesorgt. Nicht nur bei den Fans im Reisebus. „Es war cool, sich die Strecke gemeinsam mit den Fans zu teilen. Ich denke, wir haben den Zuschauern eine tolle Show geboten“, berichtet Porsche-Pilot Laurin Heinrich. An manchen Stellen seien die Fahrer den Bussen besonders nahe gekommen. Das habe sicherlich für Gänsehaut bei den Fans gesort, mutmaßt der Fahrer.

Lausitzring für Track-Safari geeignet

Auch Champion Sheldon van der Linde zeigt sich von der Track-Safari begeistert. „Die Session am Nürburgring war für alle Teilnehmer eine spannende Erfahrung. In der Schikane bin ich direkt neben dem Bus mit zwei Rädern über den Curb gesprungen. Ich hoffe, dass die Fans genauso viel Spaß hatten wie ich.“
Das Angebot ist auch deshalb etwas Besonderes, da es nicht ohne weiteres auf jeder Strecke angeboten werden kann. Oliver Runschke, Pressesprecher der Abteilung Motorsport vom ADAC, weist darauf hin, dass nur bestimmt Strecken die nötigen Sicherheiten garantieren. Der Lausitzring würde sich deshalb für eine Track-Safari eigenen, da er „keine blinden Kurven“ hat. Die Strecke habe „eine hohe Übersichtlichkeit“, so der Pressesprecher. Für das Angebot ist es unabdingbar, dass die Fahrer immer wissen, wo sich die Busse auf der Strecke befinden.

Restkarten noch erhältlich

Die Track-Safaris finden nicht während der Wettkämpfe statt, sondern nach der zweiten Test-Session, erklärt Oliver Runschke. Den Teams ist das ein willkommenes Angebot, die zusätzlichen 20 Minuten als eine Art dritte Test-Session zu nutzen. Die Rennfahrer würden aber trotzdem mit 90-95 Prozent ihres Renntempos fahren, also fast wie unter Wettkampfbedingungen.
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Das erste Rennen auf dem Lausitzring findet am Samstag, 19. August, um 11.30 Uhr statt. Davor können am Freitag, 18. August, die Testfahrten von der 36 Meter hohen Haupttribüne beobachtet werden oder aus einem der Track-Safari-Busse. Restkarten für die Safari sind auf der Website des ADAC erhältlich. Ob ein solches Angebot seitens der DTM-Veranstalter dieses Jahr in Deutschland nochmals unterbreitet werden kann, sei nicht klar. Auf dem Sachsenring wird es keine Track-Safaris geben. Ob im September auf dem Red Bull Ring oder im Oktober auf dem Hockenheimerring Track-Safaris stattfinden, ist bisher nicht klar. Denn nicht nur Sicherheitsvorgaben schränken die Möglichkeiten ein, sondern auch die jeweiligen Zeitpläne der Veranstalter.