Viel Zeit zum Einleben hatte Petteri Väkiparta bisher nicht. Erst am Sonntagabend kam der Finne von der U20-WM aus Kanada zurück, am Montagabend war er dann bereits in Weißwasser und wurde am Dienstag als neuer Chefcoach der Lausitzer Füchse vorgestellt.
Nur einen Tag später wartete bereits das erste Punktspiel mit der neuen Mannschaft auf den 44-Jährigen. Und was für eins: Die Reise ging nach Bayern zum ebenfalls von den Playdowns gefährdeten ESV Kaufbeuren. Dass in diesem wichtigen Spiel gleich vier Spieler fehlten, darunter Kapitän Clarke Breitkreuz, machte die Aufgabe nicht einfacher. Am Ende durften die Lausitzer dennoch jubeln.
Frühes Powerplay der Lausitzer Füchse wird nicht belohnt
Das Spiel begann für Weißwasser nicht schlecht, schon nach einer Minute spielten die Lausitzer das erste Mal in Überzahl. Der Puck lief im Powerplay gefällig durch die Angriffsreihe, wollte aber nicht ins gegnerische Tor.
Auch in Gleichzahl blieb es beim 0:0, vereinzelte Chancen gab es auf beiden Seiten, jedoch zunächst noch keine wirklichen Hochkaräter. Die schwierige Tabellensituation beider Teams steckte den Spieler wohl im Kopf.
Kaufbeuren schüttelte das als erstes ab und wurde gegen Ende des ersten Drittels immer druckvoller. Der ESV traf einmal den Pfosten und zwang die Füchse immer wieder zu unkontrollierten Befreiungsschlägen, die als Icing endeten.
Kaufbeuren trifft, Weißwasser schlägt zurück
Mit etwas Glück und Paraden von Leon Hungerecker hielten die Lausitzer dennoch das 0:0. Dabei blieb es im zweiten Drittel zunächst, auch weil Leon Hungerecker eine fantastische Parade zeigte, als er am Boden liegend einen Schuss noch mit der Wade abwehrte (26.).
Sekunden später war der Goalie dann aber geschlagen, ESV-Angreifer Sami Blomqvist vollendete einen Angriff zum verdienten 1:0 (26.). Als die Füchse etwas später auch noch ihre erste Zwei-Minuten-Strafe kassierten, sah es noch schlechter aus. Doch Weißwasser machte aus der Not eine Tugend und kam in Unterzahl zum unerwarteten Ausgleich (33.). Roope Mäkitalo nutzte dabei ein Missverständnis der Abwehr und blieb vor dem gegnerischen Tor cool.
Letztes Drittel startet für die Füchse mit Unterzahl
Die nächste Unterzahl verlief für Weißwasser weniger erfolgreich, durch die Zeitstrafe für Luis Müller (40.) startete das dritte Drittel in Unterzahl. Als Peter Quenneville dann noch eine Strafe bekam, nutzte Kaufbeuren die doppelte Überzahl stark aus und erzielte die erneute Führung (41.).
Das schnelle Tor gab Kaufbeuren eine Menge Selbstvertrauen, der ESV betrieb in der Folge auch in Gleichzahl Powerplay, scheiterte aber immer wieder an Leon Hungerecker im Füchse-Tor. So blieb die Partie trotz phasenweise einseitigem Verlauf weiter offen und wieder war es Mäkitalo, der den Spielverlauf den Kopf stellte. Mit einer schönen Einzelleistung vollstreckte er zum 2:2 (54.).
Die Verlängerung entscheidet ein Sololauf
Folglich musste die Overtime herhalten, um über den Sieger zu bestimmen. Im drei-gegen-drei waren beide Teams vorsichtig, als die letzte Minute der ersten Verlängerung angebrochen war, schnappte sich dann aber Hunter Garlent ein Herz. Er legte ein Solo über das gesamte Eis hin, schien kurz zu vertändeln, aber netzte dann doch ein (65.).
Durch den Sieg in der Overtime erhält Weißwasser einen Zusatzpunkt und rückt bis auf fünf Zähler (bei zwei Spielen weniger) an Kaufbeuren ran, die weiterhin auf dem wichtigen 10. Tabellenplatz stehen.
Die Stimmen der Trainer
Petteri Väkiparta (Lausitzer Füchse): „Ich bin stolz auf die Mannschaft, wir hatten einen starken Goalie und haben viele Schüsse geblockt. Das haben wir vor dem Spiel gesagt, wir müssen kämpfen. Über den Kampfgeist bin ich sehr froh, die zwei Punkte nehmen wir gerne mit.“
Tray Tuomie (ESV Kaufbeuren): „Es war einfach nicht gut genug. Wir hatten Schüsse, Schüsse, Schüsse, aber irgendwann müssen diese Dinger rein, das ist klar.“
ESV Kaufbeuren – Lausitzer Füchse – 2:3 n.V. (0:0, 1:1, 1:1/0:1)
Tore: 1:0 Blomqvist (26.), 1:1 Mäkitalo (33.), 2:1 Sturm (41.), 2:2 Mäkitalo (54.), 2:3 Garlent (65.); Schiedsrichter: Flad/Haupt; Strafminuten: 2/8.
Das nächste Spiel: Frankfurter Löwen – Lausitzer Füchse am Sonntag um 18.30 Uhr. Die für Freitag geplante Partie gegen Freiburg fällt wegen häuslicher Quarantäne des gegnerischen Teams aus.