Der Fußball-Osten ist wieder vertreten auf der Bundesliga-Landkarte. Zum ersten Mal seit 2009. Ausgerechnet in dem Jahr, in dem Energie Cottbus in die vierte Liga absteigt, feiert er nun seinen größten Triumph des zurückliegenden Jahrzehnts und kehrt in Gestalt vom 1. FC Union Berlin zurück ins deutsche Oberhaus. Mit den Köpenickern bekommt das Hochglanz-Produkt Bundesliga eine ganz neue Farbe und wird auch wieder ein Stück romantischer. Welcher Bundesligist schickt sonst schon seinen Präsidenten im Klubtrikot vor die TV-Kameras, der nach Abpfiff derart nach Luft schnappt und von Schweiß trieft, als hätte er die letzte gegnerische Flanke soeben noch selbst aus dem Strafraum geköpft? Es ist ein Aufstieg, der menschelt. Und Union ein Klub, der zum Identifizieren einlädt. Gewiss sind sie an der Alten Försterei nicht die prinzipientreuen Gralshüter, als die sie sich im seelenlosen und durchkommerzialisierten Profigeschäft gerne darstellen. Dennoch sind sie nach wie vor anders und stehen für etwas. So wie es einst Energie Cottbus getan – aber leider auch verlernt hat.