Großer Kampf, keine Punkte. Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden hat gegen den FC Schalke 04 mit 1:2 (0:1) verloren und wartet 2022 weiter auf den ersten Sieg. Im erstmals seit März 2020 ausverkauften Rudolf-Harbig-Stadion brachte Simon Terodde die Gäste mit einem Doppelpack (45./52.) auf die Siegerstraße.
Dresdens Paul Will gelang per Kopf lediglich der Anschluss (70.). Gegen einen nicht vollends überzeugenden Gegner wäre durchaus mehr möglich gewesen. Doch den Gastgebern fehlte es an der dafür nötigen Torgefahr.

Fehler von Dynamo Dresden

„Es ist wieder einmal unheimlich bitter. Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben gerade in der ersten Halbzeit Schalke dominiert. Ein Fehler von mir entscheidet dann die Partie. Es ist bitter, dass die Mannschaft für 90 Minuten harte Arbeit nicht belohnt wird“, sagte Abwehrmann Tim Knipping.
Der FC Schalke 04 darf derweil weiter von der Rückkehr in die Fußball-Bundesliga träumen. „Das war wichtig heute“, sagte Doppeltoschütze Simon Terodde bei Sky und ergänzte mit Blick auf die 30.273 Zuschauer: „Das Stadion ist voll, das macht den Fußball aus. Dresden muss in der Liga bleiben.“
Und auch Dynamo-Trainer Guerino Capretti zeigte sich beeindruckt. „Ich hatte eine Gänsehaut. Es war unbeschreiblich, eine solche Atmosphäre mitmachen zu dürfen“, lobte Capretti. „Die Fans haben uns von der 1. Minute bis zur Nachspielzeit unterstützt. Das war eine super Atmosphäre, vielen Dank.“
Im ersten Spiel nach der Länderspielpause musste Dynamo auf Topstürmer Christoph Daferner (zwölf Treffer, ein Assist) verzichten. Der 24-Jährige hatte sich am Dienstag mit dem Coronavirus infiziert. Ihn ersetzte Winter-Leihgabe Vaclav Drchal. Bevor die Partie jedoch überhaupt angepfiffen werden konnte, brannte Dynamos Anhang eine Vielzahl an Pyrotechnik ab.

Doppelpack von Simon Terodde für Schalke

Die abgesehen von dieser Einlage gute Stimmung auf den Rängen übertrug sich in der Folge auch auf den Platz. Beide Mannschaften bestritten die Anfangsminuten mit einer hohen Intensität und viel Tempo. Darunter litten jedoch die spielerischen Elemente. Fast folgerichtig sorgten vor allem Distanzschüsse für Gefahr.
Die Führung der Gäste kurz vor der Pause fiel quasi aus dem Nichts. Einen Stockfehler von Dynamo-Kapitän Knipping nutzte Schalke für ein schnelles Anspiel in den Strafraum. Terodde nahm den zurückgeeilten Will mit einer Körpertäuschung aus und wurde anschließend von eben jenem gefoult. Den fälligen Elfmeter verwandelte Schalkes Angreifer (45.) souverän.
Mit der ersten Chance nach dem Seitenwechsel war es erneut Terodde (51.), der die Gäste jubeln ließ. Der Treffer war bereits sein 22. Saisontor. Vorausgegangen war wieder ein verlorener Zweikampf von Abwehrchef Knipping. Auch die anschließende Flanke konnte Dresdens Hintermannschaft nicht verhindern. Vollkommen alleingelassen nickte der Stürmer den Ball sehenswert ins lange Eck.

Lob von Trainer Guerino Capretti

Nach einem Freistoß war es Will, der den Ball zum 1:2 einköpfen und seinen Fehler vor dem 0:1 zumindest etwas ausbügeln konnte. „Es war ja noch ein Tor aufzuholen, deshalb habe ich die Freude über mein erstes Zweitligator nur still und heimlich rausgeschrien“, sagte der Schütze.
Nach der knappen 1:2 Niederlage sind die abstiegsbedrohten Sachsen seit nunmehr elf Spielen sieglos. Die Bilanz von Guerino Capretti fiel trotzdem überwiegend positiv aus. „Bis auf das Ergebnis können wir ganz viel Positives aus dem Spiel mitnehmen. Die Jungs haben den Matchplan wirklich gut umgesetzt und Schalke oft unter Druck gesetzt. In unserem eigenen Spiel hätte ich mir etwas mehr Ruhe gewünscht. Wir haben zwei entscheidende Fehler gemacht. Schalke hat das clever ausgenutzt.“