Nach dem Aus in den Playoffs gegen die Kassel Huskies drehten die Spieler der Lausitzer Füchse am Dienstagabend noch eine letzte Ehrenrunde auf dem Eis im Fuchsbau in Weißwasser und wurden von den Fans gefeiert.
Das Saisonfazit von Trainer Petteri Väkiparta: „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft und unsere Organisation. 90 Jahre Eishockey in Weißwasser – wir haben hier gute Arbeit geleistet, zumal es keine einfache Saison war. Wir haben schon in der ersten Pressekonferenz gesagt, dass wir etwas Anderes spielen wollen als Playdowns. Und das haben wir geschafft.“
Schon jetzt steht fest: Es wird einen Umbruch im Team geben. Wie groß dieser Umbruch – speziell auf den Schlüsselpositionen – ausfällt, hängt nicht zuletzt von den beiden Topscorern Hunter Garlent und Roope Mäkitalo ab.
Einige Leistungsträger haben allerdings noch einen gültigen Vertrag. Sie werden also auch 2023 / 24 für die Lausitzer Füchse in der DEL2 spielen. Es stehen aber auch schon Abschiede fest. Wer bleibt? Wer geht? Hier ist der Überblick über den aktuellen Stand der Kaderplanung.
Lausitzer Füchse – was macht Topscorer Hunter Garlent?
Logisch, der Topscorer der abgelaufenen Saison nimmt einen zentralen Platz in der Personalplanung ein. Zumal die Aktien von Hunter Garlent durch die Doppel-Auszeichnung als „Bester Spieler der Saison“ in der DEL2 sowie als „Bester Stürmer“ weiter gestiegen sind. Dem Vernehmen nach liegen dem Kanadier lukrative Angebote aus der DEL2 und aus dem Ausland vor. Vor allem Norwegen wird immer wieder genannt. Dort spielt mit Peter Quenneville auch schon der kongeniale Sturmpartner von Garlent aus der Saison 2021/22.
Bei den Lausitzer Füchsen ist man sich bewusst, dass der Topscorer deutlich teurer wird als in der laufenden Spielzeit. In den seit Wochen laufenden Verhandlungen gibt es bislang keine Einigung. Geschäftsführer Dirk Rohrbach hatte schon vor dem Start der Playoffs betont: „Wir geben die Hoffnung auf eine Vertragsverlängerung nicht auf. Wir müssen schauen, was im Rahmen unserer Möglichkeiten machbar ist.“
Der Vertrag von Roope Mäkitalo läuft ebenfalls aus. Auch die Verhandlungen mit dem zweitbesten Punktesammler gestalten sich schwierig. Mäkitalo hat seinen Marktwert in dieser Saison ebenfalls erhöht. Der aktuelle Stand bei Garlent und Mäkitalo: Die Lausitzer Füchse haben beiden Spielern inzwischen überarbeitete, sprich verbesserte Angebote vorgelegt. Während der Playoffs ruhten die Verhandlungen. Jetzt will man die Gespräche zügig wiederaufnehmen.
Lausitzer Füchse – wie ist die Planung bei Importspielern?
Hunter Garlent und Roope Mäkitalo sollen unbedingt gehalten werden. Lane Scheidl bringt zwar eine kämpferische Note ins Spiel, fiel zuletzt aber vor allem durch Strafen auf. Teemu Henritius war insgesamt ein Flop. Torhüter Ville Kolppanen stellte in vielen Spielen seine Klasse unter Beweis, hat aber wohl ebenfalls keine Zukunft in Weißwasser. Laut Geschäftsführer Dirk Rohrbach planen die Füchse mit zwei deutschen Torhüter für die neue Saison. Die vier Importstellen sollen an Verteidiger und Stürmer vergeben werden.
Lausitzer Füchse – welche Spieler bleiben in Weißwasser?
Kapitän Clarke Breitkreuz, Steve Hanusch und Toni Ritter hatten 2021 jeweils Dreijahres-Verträge unterschrieben. Ihr Kontrakte gelten also auch noch für die Saison 2023/24. Sebastian Zauner, Dominik Bohac und Louis Anders haben vor dieser Saison Zweijahres-Verträge unterschrieben. Alle anderen Verträge laufen aus.
Lausitzer Füchse – wo liegen die größten Probleme?
Vor allem die Besetzung der Planstellen für deutsche Spieler im Kader dürfte sich schwieriger gestalten als zuletzt. Hauptgrund ist die seit dieser Saison gültige Auf- und Abstiegsregelung zwischen DEL und DEL2. Die Bietigheim Steelers kommen als DEL-Schlusslicht in jedem Fall runter. Sollte wie geplant ein DEL2-Team hochgehen, dann steigt mit den Augsburger Panthern auch der Vorletzte ab.
Beide Clubs benötigen dringend deutsche Spieler, weil in der DEL2 nur noch vier Importspieler zum Einsatz kommen dürfen. In der DEL sind es neun Importspieler. „Der deutsche Markt hat sich spürbar verschärft“, erklärt Füchse-Geschäftsführer Dirk Rohrbach. Dazu kommt der Preisdruck aus der Oberliga, wo einige Clubs mittlerweile auch Zweitliga-Gehälter zahlen und damit den einen oder anderen Profi vom Markt holen.
Lausitzer Füchse – welche Förderlizenzspieler stehen schon fest?
Auch in der neuen Saison können die Lausitzer Füchse wieder fest mit mehreren Spielern von Kooperationspartner Eisbären Berlin planen. Eisbären-Sportdirektor Stephane Richer war am Dienstagabend beim Spiel in Weißwasser und führte entsprechende Gespräche.
Aus dem Kader der Eisbären für die Saison 2023 / 23 kommen diese Spieler für eine Förderlizenz infrage: Torhüter Nikita Quapp, die Verteidiger Rayan Bettahar, Korbinian Geibel und Norwin Panocha sowie die Stürmer Eric Hördler, Kevin Handschuh und Maximilian Heim. Bei Quapp dürfte allerdings der Fokus künftig auf der DEL liegen.
Die bisherigen Förderlizenzspieler Jan Nijenhuis und Marco Baßler werden nicht mehr im Fuchsbau auflaufen. Sie erhalten keinen neuen Vertrag bei den Eisbären Berlin.