Der inzwischen fast 90 Jahre alte Eissport in Weißwasser geht mit einem runderneuerten Team, einer klaren Zielvorgabe und einem Euphorie-Schub in die neue Saison der DEL2. Die Spielzeit 2022/23 startet für die Lausitzer Füchse am Freitag mit der Heimpartie gegen die Heilbronner Falken (Beginn um 19. 30 Uhr). Am Sonntag geht es dann zu den Ravensburg Towerstars (18.30 Uhr).
Am 15. Dezember feiert der Eissport in Weißwasser seinen 90. Geburtstag. Die Jubiläums-Saison wurde bereits am vergangenen Wochenende mit einer großen Fan-Party eingeläutet. Rund 5000 Anhänger der Lausitzer Füchse stimmten sich gemeinsam mit der Mannschaft von Trainer Petteri Väkiparta auf die neue Saison ein. „Diese Euphorie wollen wir jetzt in die neue Saison mitnehmen. Die Jubiläumssaison soll einen würdigen Rahmen bekommen“, erklärt Geschäftsführer Dirk Rohrbach. Etwa 850 Dauerkarten haben die Lausitzer Füchse verkauft. Das entspricht dem Niveau vor dem Beginn der Corona-Pandemie.
Das große Ziel für die Saison 2022/23 hat Dirk Rohrbach ebenfalls klar formuliert. Nach drei Jahren in den Playdowns soll diesmal nicht bis zum Schluss um den Klassenerhalt gezittert werden. „Wir wollen und müssen die Pre-Playoffs anpeilen. Wir haben sportlich und vom Charakter her eine gute Mannschaft“, betont der Geschäftsführer. Rohrbach weiß allerdings, dass die Messlatte hoch liegt: „Die Konkurrenz hat in der Sommerpause nicht geschlafen. Das Niveau in der DEL2 ist gestiegen.“
Die Favoriten in der DEL2
In der Umfrage der Fachzeitschrift „Eishockey News“ unter den Managern und Trainern der 14 DEL2-Clubs werden immer wieder drei Teams als die großen Favoriten um die Meisterschaft genannt. Die Krefeld Pinguine als Absteiger wollen auf direktem Weg zurück in die DEL. Auch die Kassel Huskies haben sich den Aufstieg auf die Fahnen geschrieben. Die Eislöwen Dresden komplettieren das Favoritentrio.
Die Lage in der DEL2
Viele Clubs haben im Sommer aufgerüstet. Neben den Favoriten schaut die Liga vor allem auf die Bayreuth Tigers. Die Franken – zuletzt meistens ein Abstiegskandidat – sind der Transfermeister. Insgesamt 16 neue Spieler wurden verpflichtet. Darunter befindet sich mit dem finnischen Verteidiger Petteri Nikkilä (29) ein mutmaßlicher Königstransfer. Der Ex-Nationalspieler kommt aus der höchsten Liga Finnlands und wurde 2019 Meister. „Er ist im besten Eishockey-Alter und hat eine brutale Vita. Dass ein Crack seiner Klasse nun in der DEL2 spielt, ist fast unglaublich“, sagt André Mücke als Co-Trainer der Lausitzer Füchse.
Die Lage der Lausitzer Füchse
Trotz der jüngsten Corona-bedingten Einschränkungen auch im Eishockey sind die Gehälter in diesem Sommer regelrecht explodiert. Branchenkenner sprechen sogar von einem regelrechten Wettrüsten. Ein Grund: Die Corona-Zuschüsse haben zumindest vorübergehend für Liquidität bei den Clubs gesorgt.
Aber wie lange hält diese Liquidität an? Und was machen die Lausitzer Füchse? Geschäftsführer Dirk Rohrbach: „Damit wir konkurrenzfähig bleiben, haben wir unseren Spieler-Etat im Vergleich zur Vorsaison erhöht. Das ist für uns jedoch eine Riesenherausforderung.“ Der Spieletat wurde um rund 150.000 Euro erhöht. Der Gesamtetat beträgt jetzt knapp drei Millionen Euro.
Die Mannschaft der Lausitzer Füchse
Den Abgängen – darunter Peter Quenneville als DEL2-Toscorer der vergangenen Saison – stehen acht Neuzugänge gegenüber. Vor allem in der Abwehr erhoffen sich die Lausitzer Füchse durch die Verpflichtung von Spielern wie Maximilian Adam, Sebastian Zauner und Dominik Bohac mehr Stabilität. In der Offensive hängt viel an Hunter Garlent, der bereits bei den vier Siegen in den fünf Vorbereitungsspielen wieder zum Denker und Lenker sowie zum besten Torschützen avancierte. Garlent erzielte fünf der 16 Treffer. Aber auch die anderen Stürmer sollen diesmal mehr Tore beisteuern als zuletzt.
Das Versprechen von Trainer Petteri Väkiparta
Der Klassenerhalt ist das große Ziel in der Saison 2022/23 – allerdings nicht erst wieder nach dem großen Zittern in den Playdowns. „Geschäftsführer Dirk Rohrbach wünscht sich im 90. Jahr des Eissports in Weißwasser eine Saison ohne Zittern. Dann werden wir sie ihm schenken“, kündigt Trainer Petteri Väkiparta an. Die 90 soll also zur Glückszahl für Väkiparta und sein Team werden. Der 44 Jahre alte Finne geht in seine zweite Saison in Weißwasser. In der vergangenen Saison kam Väkiparta im Januar als Feuerwehrmann und schaffte den Klassenerhalt. Diesmal konnte er die Mannschaft nach seinen Vorstellungen runderneuern.