Hinter den Lausitzer Füchsen aus Weißwasser liegen ein stimmungsvolles Eishockey-Wochenende und der Abschluss einer insgesamt passablen Saisonvorbereitung. Jetzt gilt die volle Konzentration dem Start in die DEL2-Spielzeit 2022/23.
Los geht es am Freitag mit dem Heimspiel gegen die Heilbronner Falken (Beginn um 19.30 Uhr). Das große Ziel der Lausitzer Füchse in der Jubiläumssaison ist der Klassenerhalt – diesmal allerdings ohne Zittern in den Playdowns.
Vier Siege in der Vorbereitung
Am Samstag waren rund 5000 Fans zur Hockeytown-Party anlässlich des 90. Jubiläums des Eissports in Weißwasser gekommen. Am Sonntag gab es dann mit dem 2:1 bei den Eispiraten Crimmitschau den vierten Sieg im fünften Vorbereitungsspiel für die Mannschaft von Trainer Petteri Väkiparta. Die Bilanz von Väkiparta fiel entsprechend positiv aus: „Über die gesamte Vorbereitung gesehen, haben unsere Qualität und Quantität gepasst. Aber jetzt müssen wir weitermachen, um jeden Tag besser zu werden und zu gewinnen. Das ist die größte Herausforderung.“
Drei der vier Siege gab es gegen Liga-Konkurrenten aus der DEL2. Die einzige Niederlage kassierte Weißwasser gegen die Kassel Huskies und damit einen der Topfavoriten in dieser DEL2-Saison. Verteidiger Steve Hanusch erklärt: „Sicherlich gibt es noch Sachen, die zu verbessern sind, zum Beispiel unser Powerplay.“
Die Erkenntnisse der Vorbereitung
Die erste und wichtigste Erkenntnis der Vorbereitung: Mit Hunter Garlent zeigte sich der Denker und Lenker der Füchse-Offensive bereits in guter Frühform. Der Kanadier erzielte fünf der insgesamt 16 Treffer in den Testspielen. Am Sonntag beim 2:1 in Crimmitschau traf Garlent doppelt. In der vergangenen Saison bildete er gemeinsam mit seinem kanadischen Landsmann Peter Quenneville ein kongeniales Sturmduo. Quenneville hat den Fuchsbau inzwischen verlassen.
Die zweite Erkenntnis der Vorbereitung lautet: Durch die Verpflichtungen von Maximilian Adam, Sebastian Zauner und Dominik Bohac hat sich die Defensive stabilisiert. Diesen Bereich hatte Väkiparta nach der Analyse der Vorsaison als eine der Problemzonen ausgemacht.
Eine weitere Erkenntnis: Zumindest in der Vorbereitung lag die Last des Toreschießens nicht nur auf der Topreihe. Die 16 Treffer wurden von neun Spielern erzielt. Die vierte und ebenfalls wichtige Erkenntnis: In dieser Mannschaft steckt – nicht zuletzt dank der Unterstützung von Kooperationspartner Eisbären Berlin – ganz viel Talent. Spieler wie Daniel Visner, Ilja Fleischmann und Julian Wäser gehen in ihre zweite DEL2-Saison. Dazu kommen mit Maxilian Heim und Eric Hördler zwei neue Förderlinzenz-Youngster. Der ebenfalls erst 21 Jahre alte Louis Anders (zuletzt Black Dragons Erfurt) durfte sogar im Topsturm an der Seite von Hunter Garlent und Roope Mäkitalo ran.
Die Fragen nach der Vorbereitung
Trotz der passablen Vorbereitung ist klar: Die entscheidenden Fragen werden erst in den Pflichtspielen beantwortet. Wie gut können die Lausitzer Füchse den Abgang von Torhüter Leon Hungerecker in Richtung DEL kompensieren? Mit U20-Nationaltorhüter Nikita Quapp haben die Eisbären Berlin ein weiteres Talent verpflichtet. Quapp soll möglichst viele Spieler in Weißwasser absolvieren. Wird Lane Scheidl ähnlich gut mit Hunter Garlent harmonieren wie zuletzt Peter Quenneville? Immerhin war Quenneville in der vergangenen Saison Topscorer der DEL2.
Wie oft kommen die Top-Förderlizenzspieler der Eisbären Berlin wie Bennet Roßmy, Korbinian Geibel und Marco Baßler im Fuchsbau zum Einsatz? Sie wollen beim deutschen Meister in dieser Saison zwar den Durchbruch in der DEL schaffen, könnten aber in Weißwasser weiter Spielpraxis sammeln und den Füchse-Kader deutlich breiter machen.
Und noch eine offene Frage
Eine weitere offene Personal-Frage: Wann erhält der kanadische Verteidiger Kristian Blumenschein (25) seine Einbürgerung? In dieser Woche hat Blumenschein einen weiteren wichtigen Termin bei der Ausländerbehörde zu absolvieren. Bis zum Saisonstart am Freitag dürfte es jedoch knapp werden. Deshalb muss Blumenschein gegen Heilbronn wohl zunächst als fünfter Importspieler auf der Tribüne sitzen.