Es ist ein altes Sportklischee, aber es bewahrheitet sich immer wieder. Spieler treffen für ihren neuen Verein besonders gerne gegen den Ex. Darunter hatten auch die Lausitzer Füchse zu leiden, denn Rylan Schwartz brachte seinen neuen Klub aus Frankfurt in Führung. In der vergangenen Spielzeit hatte Schwartz noch 16 Tore für Weißwasser erzielt.
Doch nicht nur, dass ein Ex-Teamkamerad das Tor erzielte, dürfte die Lausitzer geärgert haben. Gut eine Minute zuvor hatten die Gäste im Powerplay selbst die Möglichkeit in Führung zu gehen. Doch Arttu Rämö zielte aus kurzer Distanz über das Tor.
Treffer zählt nach Videoüberprüfung
Stattdessen war es der Ex-Fuchs, der den Puck im Netz unterbrachte. Nach einem Distanzschuss verwertete Schwartz den Abpraller, indem er ihn direkt aus der Luft nahm (10.). Die Schiedsrichter überprüften die Situation noch, doch der Stock war beim Abschluss nicht zu hoch.
Angesichts der spielerischen Klasse des Tabellenführers war der nächste Treffer nur eine Frage der Zeit. Sykora erhöhte dann tatsächlich aus kurzer Distanz (18.). Mit dem umgehenden Anschlusstreffer (18.) hielt Hunter Garlent die Gäste aber vorerst im Spiel.
Die Füchse sind ein ebenbürtiger Gegner
Anschließend sahen die gut 3500 Zuschauer, die eine kleine Choreografie (“Diese Farben besiegen unsere Leidenschaft“) vorbereitet hatten, ein ausgeglichenes Spiel. Zeitweise hatten die Füchse sogar leichte Vorteile und kamen zu einigen Abschlüssen.
Doch nicht nur die Spieler zeigten sportliche Höchstleistungen, sondern auch ein Fahrradfahrer. Er nutzte eine Powerbreak in der Mitte des zweiten Drittels zur Werbung. Der Mann fuhr mit einem Lastenrad von Tor zu Tor und musste sich sputen, rechtzeitig vom Eis zu kommen.
Auf dem wurde dann wieder der Puck gejagt, doch Tore sollten erstmal keine weiteren fallen – auch weil Schwartz im eins-gegen-eins an Füchse-Goalie Hungerecker scheiterte (33.). Hildebrand im Frankfurter Tor zeigte kurz darauf eine ebenso starke Parade gegen Detig (36.).
Große Hypothek für das letzte Drittel
Moralisch geschlagen waren die Füchse trotz ihrer starken Leistung am Ende des zweiten Drittels. Statt sich mit dem Ausgleich zu belohnen, gerieten sie weiter ins Hintertreffen. 12,8 Sekunden standen noch auf der Uhr, als Frankfurts Verteidiger Wirt den Puck über die Linie stocherte.
Damit war die Aufgabe für die letzten 20 Minuten enorm schwer. Große Aufregung gab es nur noch in einer Szene, als Löwen-Angreifer Wenzel den Lausitzer Keeper umrannte und mit einer zwei-Minuten-Strafe davonkam.
Die Führung ließen sich die Frankfurter aber nicht mehr nehmen und erhöhten sogar. Damit behält der Spitzenreiter seine weiße Weste: Siebter Sieg im siebten Spiel. Für Weißwasser war es hingegen die dritte Niederlage in Folge. Am Sonntag wartet schon das nächste Wiedersehen mit einem Ex-Fuchs. Robert Hoffmann wird aber garantiert kein Tor erzielen, der ist nämlich Cheftrainer des nächsten Gegners, den Wölfen aus Freiburg.
Die Stimmen der Trainer
Chris Straube (Lausitzer Füchse): „Wir haben alles gegeben, wir hatten viele Torchancen. Wir haben leider nicht das nötige Tor geschossen, um im Spiel zu bleiben. Ein Team wie Frankfurt braucht dann nicht viele Chancen. Trotzdem bin ich stolz auf meine Jungs, die haben alles gegeben, aber die Scheibe wollte einfach nicht ins Tor.“
Bo Subr (Löwen Frankfurt): „Wir hatten einen ziemlich guten Start und gehen in Führung. Das zweite Drittel war dann nicht unser bestes Eishockey. Auch im letzten Drittel macht es uns Weißwasser nochmal richtig schwer, aber unser Goalie war immer da.“
Löwen Frankfurt – Lausitzer Füchse 5:1 (2:1, 1:0, 2:0)
Tore: 1:0 Schwartz (10.), 2:0 Sykora (18.), 2:1 Garlent (18.), 3:1 Wirt (40.).; 4:1 Strodel (54.); 5:1 Sykora (60.); Schiedsrichter: Apel/Schmidt; Strafminuten: 10/4.
Das nächste Spiel: Lausitzer Füchse – Freiburger Wölfe am 24. Oktober um 17.00 Uhr.