(jam/mit dpa/sid) Nur ein paar Zentimeter haben gefehlt am dreifachen Gold-Coup. Doch auch mit zwei deutschen Meistertiteln und zwei Silbermedaillen zeigte sich Emma Hinze am Ende zufrieden. Nach Gold im 500-Meter-Zeitfahren und im Teamsprint zusammen mit Miriam Welte sowie Silber im Keirin hinter Lea Sophie Friedrich (Dassow) machte der Cottbuserin am Sonntag schließlich eben diese Friedrich im hochklassigen Sprint-Finale den dritten Triumph bei diesen Bahnradmeisterschaften knapp in 2:1 Läufen streitig.

„Das war ein Rennen wie um Leben und Tod. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das Ergebnis nach dem ersten verlorenen Lauf noch drehen kann“, sagte Friedrich nach dem spannenden Duell mit Hinze.

Die beiden Youngster haben im Berliner Velodrom für viel Begeisterung gesorgt. Nach dem fulminanten Finale des Sprintturniers erklärte die ie 19-jährige Friedrich: „Es ist schon fast unmenschlich, wie schnell wir in so jungen Jahren schon fahren, wenn man das mit den internationalen Fahrerinnen vergleicht.“ Zugleich schwärmte sie von ihrer Gegnerin Hinze, die zwei Jahre älter ist. Beide gelten als Hoffnungsträgerinnen im deutschen Bahnrad-Sprint und als Erbinnen der verunglückten Kristina Vogel. In Berlin waren sie Rivalinnen, zusammen haben sie ein gemeinsames Ziel: die Olympischen Spiele in Tokio. „Ich will dort mit Emma den Teamsprint fahren“, sagte Friedrich. Sie wären ein erfolgversprechendes Duo.

In Berlin triumphierte Hinze noch mit der erfahrenen Welte im Teamsprint. Diese lobte anschließend die Cottbuserin, mit der sie schon Bronze bei der WM geholt hatte: „Wir waren schneller unterwegs als bei der WM. Es hat super harmoniert.“

Bei den Männern siegte das Chemnitzer Team mit Nik Schröter, Marc Jurczyk und Maximilian Dörnbach. Das Trio setzte sich im Finale in 43,571 Sekunden gegen die kombinierte Mannschaft mit Timo Bichler (Dudenhofen), Stefan Bötticher (Chemnitz) und Robert Förstemann (RSC Cottbus) mit 44,184 Sekunden durch. Gold ging auch an den Cottbuser Maximilian Levy, der im Vorlauf zum Einsatz kam. Platz drei holte das Track-Team Brandenburg mit den Cottbusern Eric Engler und Anton Höhne sowie Elias Edbauer (45,099).

Engler gewann zudem Bronze im Keirin hinter Marc Jurczyk (Erfurt) und Maximilian Dörnbach (Wingerode). Vierter wurde Levy, wie schon im 1000-Meter-Zeitfahren. Auf den Sprint hatte der Routinier bei seinem Comeback nach einem halben Jahr Wettkampfpause verzichtet. Hier wurde Engler Vierter vor Nick Schröter vom RSC Cottbus. Ebenfalls Rang fünf stand für Schröter am Ende im Keirin.

Es gab im Velodrom aber noch weitere Meisterschaftsmedaillen für die Lausitzer Starter. So holte das LKT-Quartett Richard Banusch, Henning Bommel, Moritz Malcharek und Sebastian Schmiedel Bronze in der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung. Malcharek und Schmiedel durften zudem Silber im Madison entgegennehmen. Hier gewann Weltmeister Theo Reinhardt Gold, diesmal aber nicht mit seinem angestammten Partner Roger Kluge, sondern mit dem Berliner Maximilian Beyer. Kluge legt nach der Tour de France derzeit eine Wettkampfpause ein.

Auch der Cottbuser Nachwuchs wusste in Berlin zu überzeugen. So wurden Tilla Geisler (RSC Cottbus) und Selma Lantzsch (RSV Einheit Lübben) im Zweier-Mannschaftsfahren der weiblichen U17-Jugend deutsche Meister. In der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung der männlichen U19 triumphierten mit Franz Groß, Hannes Wilksch und Theo Zetzsche drei Fahrer vom RC Luckau zusammen mit dem Frankfurter Roman Duckert.