Bei dem SEK-Einsatz der Polizei in Dresden wegen eines Bewaffneten ist am Mittwochabend ein Toter aus der betroffenen Wohnung geborgen worden. Dessen Identität konnte zunächst nicht zweifelsfrei geklärt werden, wie die Polizei am späten Mittwochabend mitteilte. In der Wohnung war am späten Abend ein Feuer ausgebrochen, woraufhin das SEK und die Feuerwehr sich Zutritt zu der Wohnung verschafften. Bei dem Einsatz musste die Feuerwehr mehrere Polizisten vor den Flammen in Sicherheit bringen. Sie kamen mit Rettungswagen in Krankenhäuser.
Zuvor war ein offenbar bewaffneter Mann am Nachmittag von Passanten an einem Wohnungsfenster im Stadtteil Leipziger Vorstadt gesehen worden. Weil er mit einer mutmaßlichen Pistole hantierte, alarmierten sie die Beamten. Als die Einsatzkräfte eintrafen, habe er die Pistole mehrfach abgefeuert und sie dann in Richtung der Beamten geworfen, teilte die Polizei am späten Abend mit. Es handelte sich den Angaben zufolge offensichtlich um eine Schreckschusspistole. Sie wurde sichergestellt. Der Mann habe außerdem eine Langwaffe bei sich gehabt und außerdem damit gedroht, einen selbstgebauten Sprengsatz zu zünden, falls Polizisten die Wohnung betreten sollten, hieß es.

Kommunikation mit Mann war nicht zielführend

Die Polizei hatte den Bereich um das Mehrfamilienhaus in der Rudolf-Leonhard-Straße weiträumig abgesperrt und die Bewohner anderer Wohnungen in dem Gebäude in Sicherheit gebracht. Unter anderem waren das SEK (Spezialeinsatzkommando), eine Verhandlungsgruppe des Landeskriminalamtes und Sprengstoffexperten der USBV-Gruppe des Landeskriminalamtes im Einsatz. Deren Aufgabe ist unter anderem die Entschärfung und Sicherung von „unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen“. Die Einsatzkräfte hätten mehrfach versucht, mit dem Mann zu kommunizieren, dies sei jedoch „nicht zielführend“ verlaufen, teilte die Polizei mit.

Brand in Dresdener Wohnung

Gegen 21.45 Uhr stellten die Beamten schließlich einen Brandausbruch in der Wohnung fest. Kurz darauf verschaffte sich das SEK Zutritt zu der Wohnung. Die Einsatzkräfte konnten jedoch wegen des massiven Feuers nicht bis zu dem Mann vordringen, wie es hieß. Sechs Polizisten mussten von der Feuerwehr gerettet werden.
Anschließend löschte die Feuerwehr den Brand und fand einen leblosen Mann. Der Notarzt habe nur noch dessen Tod feststellen können. Ob es sich um den Bewaffneten handelte, war unklar. Man habe die Beamten mit Brandfluchthauben über den Treppenflur vom Dach des Gebäudes geholt, teilte die Feuerwehr am Donnerstag mit. Sie seien durch das Einatmen von Brandrauch verletzt, vor Ort von einem Notarzt versorgt und dann mit Rettungswagen in Krankenhäuser gebracht worden.
Zu den Hintergründen des Vorfalls, insbesondere zu den möglichen Motiven des Bewaffneten machte die Polizei zunächst keine weiteren Angaben. Auch weitere Details zu dem Einsatz und zu dem Brandausbruch waren zunächst nicht bekannt.