Gespräche mit Staatschef Erdogan
Russlands Präsident Putin zu Besuch in Ankara
Putin traf am Dienstag zu seinem zweitägigen Besuch in der türkischen Hauptstadt Ankara ein. Dort wollte er zunächst Gespräche mit Erdogan führen. Dabei dürfte der Bürgerkrieg in Syrien eine zentrale Rolle spielen. Am Mittwoch will der iranische Staatschef Hassan Rohani zu den Gesprächen dazustoßen.
Vor Beginn der Gespräche wollen Putin und Erdogan die Baustelle für das Atomkraftwerk Akkuyu in der südlichen Provinz Mersin eröffnen. Es handelt sich um das erste Atomkraftwerk in der Türkei. Die Anlage wird vom staatlichen russischen Konzern Rosatom errichtet.
Russland und die Türkei stehen im Syrien-Krieg auf unterschiedlichen Seiten: Ankara unterstützt Rebellen, Moskau den syrischen Machthaber Baschar al-Assad. Zuletzt näherten sich die beiden Länder aber deutlich an.
Türkei weist keine Diplomaten aus
Zusammen mit dem Iran hatten die Türkei und Russland vergangenes Jahr Verhandlungen zur Beendigung des Syrien-Konflikts im kasachischen Astana initiiert. Der Einfluss der drei Länder in Syrien könnte demnächst weiter wachsen, nachdem US-Präsident Donald Trump am Donnerstag in einer Rede ein baldiges Ende des Syrien-Einsatzes der US-Armee angekündigt hatte.
Ankara beteiligte sich auch nicht an der Ausweisung russischer Diplomaten aus mehr als 20 Ländern als Reaktion auf den Giftanschlag auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal in Großbritannien. London macht Moskau für den Mordversuch verantwortlich, der Kreml weist die Vorwürfe zurück. Zudem sind Russland und die Türkei durch Waffengeschäfte und den Bau der Gaspipeline Turkstream im Schwarzen Meer verbunden.