Es sind beeindruckende Bilder, die die Nato vom polnischen Truppenübungsplatz Zagan am Mittwoch liefert. Im Zuge des Manövers „Noble Jump“ haben deutsche, norwegische und niederländische Einheiten ihre Feuerkraft demonstriert. Die einegsetzten Truppen bilden die sogenannte Very High Readiness Joint Task Force (VJTF), die Speerspitze der Nato, die im Fall eines Angriffs das Nato-Gebiet schützen soll.

Seit Beginn des Jahres bildet die Bundeswehr den Kern dieser schnellen Eingreiftruppe. Mit „Noble Jump“ wurde in den vergangenen Tagen die Einsatzbereitschaft dieser Formation getestet. Die Truppen wurden aus ganz Deutschland nach Weißkeißel zusammengezogen, wo sie sich auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz für die Verlegung nach Polen fertig machten.

Oberlausitz hat sich bei Nato-Manöver bewährt

In dieser Form war das auch für die Bundeswehr eine einmalige Übung, bei der sich die Oberlausitz als „Aufmarschgebiet“ durchaus bewährt hat.

Von Weißkeißel ging es für die eingesetzten Truppen – insgesamt 2500 Bundeswehrsoldaten samt Panzern und Versorgungseinheiten – über die Neiße bei Görlitz weiter nach Zagan. Dort kulminierte die Übung am Mittwoch im „Live Fire Demonstration Day“.

Bundeswehr-Konvois rollen wieder durch die Lausitz

In den kommenden Tagen wird ein Teil der eingesetzten Bundeswehrtruppen dann zurück nach Deutschland verlegt. Die Panzer sollen an einem weiteren Manöver in Polen teilnehmen. Bei „Dragon“ trainieren die deutschen und polnischen Truppen den gemeinsamen Einsatz.

Lausitzer müssen aufgrund der Truppenverlegungen in den kommenden Tagen erneut mit Militär-Konvois, unter anderem auf der A15, rechnen. Seit dem 26. Mai hatte die Region eine selten gekannte Häufung solcher Militärtransporte erlebt. Dabei war es an der B115 zu einem schweren Unfall gekommen.

Nachdem in der vergangenen Woche die beteiligten Einheiten der Streitkräftebasis zurückverlegten, sind nun die Heeres-Teile der Bundeswehr an der Reihe.

Kritik gab es am Rande des Nato-Manövers

Deutliche Kritik an den Militärtransporten durch die Lausitz kommt von der Linkspartei. Dierk Kunow, Kreisvorsitzender aus Görlitz: „Wir wollen hier in dieser Region friedlich leben und nicht die Zielscheibe kriegsgeiler Nato-Regierungen werden.“ Parteien im Landtag und im Bundestag ruft er auf, sie sollten verhindern, „südlich von Weißwasser einen Konzentrationsraum von Truppen zu schaffen, von wo aus sie weiter Richtung Osten operieren können“.

Kritik gab es auch daran, dass die Nato und die Bundeswehr den Aufmarsch in Richtung Osten üben. Die Nato-Präsenz in Osteuropa sei eine Konfrontation gegenüber Russland.

Bundeswehr: Keine Konfrontation mit Russland

Die Bundeswehr wies entsprechende Anschuldigungen zurück. „Die Nato ist ein Verteidigungsbündnis, dessen Zweck es ist, seine Mitgliedsstaaten zu schützen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Bundeswehr zum Manöver. „Die Allianz stelle keine Gefahr für irgendein Land dar. „Die Übung soll sicherstellen, dass die beteiligten Einheiten in einer Krise überall auf dem Territorium der Allianz nahtlos zusammenarbeiten können“, so die Pressestelle der Streitkräftebasis. Die Nato suche keine Konfrontation mit Russland.

Nato-Manöver Noble Jump in Zagan

Bildergalerie Nato-Manöver Noble Jump in Zagan