Die Zeiten sind vorbei, in denen Deutschland für seine Verbündeten einfach die Schatulle öffnete, um sich aus unangenehmen Militäreinsätzen freikaufen zu können. Mittlerweile hält die Große Koalition in Berlin sogar bei den eigenen Verteidigungsausgaben die Taschen derart dicht verschlossen, dass in der Nato der Unmut wächst. Und das beileibe nicht nur in der US-Regierung.
In der immer instabiler werdenden Weltlage hat sich Deutschland verpflichtet, bis 2024 insgesamt 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben, deutlich weniger als die zwei Prozent, die es der Nato versprochen hat. Aber selbst dieses Ziel wird der langfristigen Finanzplanung des Bundes zufolge voraussichtlich verfehlt. Dabei hätte es die Bundeswehr dringend nötig. Hubschrauber und Kampfjets, die nicht fliegen, Schiffe, die nicht auslaufen können, veraltete Ausrüstung die Liste ist lang.
Genau darum sollte es in der Debatte gehen. Ob die USA wegen Deutschlands Knauserigkeit donnernd drohen, ein paar Tausend Soldaten abzuziehen, ist nebensächlich im Vergleich zu der Frage, ob sich unser Land im Notfall selbst verteidigen kann.
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