Ein milder Februar macht noch keinen Klimawandel. Doch das Gefühl trügt auch nicht: Die Jahreszeiten verändern sich. Winter werden kürzer, Frühjahr, Sommer und Herbst starten früher. Eine Folge: Spätere Kälteeinbrüche können sich häufen. Mit hohen Folgekosten durch Frostschäden. Und diesen Klimawandel beobachten nicht nur wir Europäer, sondern Menschen überall auf dem Planeten.

Deshalb sind internationale Verpflichtungen einzuhalten. 1997 hat die Bundesregierung das Kyoto-Protokoll unterzeichnet. Gut zwei Jahrzehnte später muss sie einräumen, ihre Zusagen zur Reduktion der Treibhausgase nicht einmal annähernd zu erreichen. Ein Armutszeugnis für eine führende Industrienation. Eigentlich sind sich Union und SPD einig, Versäumtes rasch nachzuholen. Doch die Union ist schon nach den Plänen zum Ausstieg aus der Braunkohle ermattet. Dabei ist doch klar, dass wohlhabende Länder den Klimaschutz zuerst und massiv vorantreiben müssen. Und sie gewinnen nur, wenn sie veraltete Techniken durch effizientere, umweltfreundlichere und ressourcenschonendere ersetzen. Das gilt für die Stromerzeugung genauso wie für Verkehr und Gebäude.

Bisher erreicht Deutschland nur beim Ausbau erneuerbarer Energien seine Ziele. Auch da könnte es weiter sein, wenn die Politik allen Bürgern endlich den Zugang dazu eröffnete und erleichterte. In allen anderen Bereichen müssen Union und SPD mit Vorgaben nachlegen, statt sich zu zanken.

Die große Mehrheit der Wähler zieht mit. Sie weiß: Ihr Land macht sich unabhängiger von Öl-, Kohle- und Gaslieferanten. Und sie behält ihren Wohlstand, der auf dem Verkauf besserer Technologien beruht.

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